Pläne von Christian Lindner sorgen erneut für Diskussionen in der Ampelkoalition. Der Finanzminister will den Steuerfreibetrag für Kinder anheben, das Kindergeld aber nicht erhöhen. Aus der SPD heißt es: Dieser Schritt würde nur Familien mit sehr hohen Einkommen nützen.

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Bundesfinanzminister Christian Lindner will den Steuerfreibetrag für Kinder anheben, ohne gleichzeitig das Kindergeld zu erhöhen. Das Kindergeld sei schon im November 2022 wegen steigender Preise auf 250 Euro erhöht worden, hieß es am Freitag aus dem Ministerium.

"Ziel des Ministers ist es, die Menschen weiter zu entlasten", teilte ein Sprecher mit. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung von den Plänen berichtet.

Eltern bekommen automatisch entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Das Finanzamt prüft, was für sie vorteilhafter ist. Der Freibetrag lohnt sich oft nur bei höheren Einkommen.

Kritik von der SPD: "Auch Kindergeld muss angehoben werden"

Den Plänen des Ministeriums zufolge soll der Freibetrag rückwirkend zum 1. Januar von 6024 auf 6612 Euro steigen. Auch der allgemeine Grundfreibetrag soll höher werden. Das sei notwendig, weil infolge der Inflation auch die Regelbedarfe beim Bürgergeld stärker angehoben wurden, so der Sprecher. Das Kindergeld dagegen solle gleich bleiben. Es sei im Vergleich zum Kinderfreibetrag schon deutlich gestiegen.

Der Koalitionspartner SPD ist damit nicht einverstanden. "Familien mit kleinen und mittleren Einkommen sind von den Teuerungsraten der letzten Jahre am stärksten betroffen", sagte Michael Schrodi, finanzpolitischer Sprecher der SPD. "Auch das Kindergeld muss angehoben werden." Lindners Vorhaben nutze nur Familien mit sehr hohen Einkommen. (dpa/fab)  © dpa

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