Macron will vor dem Ende der Olympischen Spiele keinen neuen Premierminister ernennen. Man müsse sich auf die Olympischen Spiele konzentrieren. Das Wahlbündnis Neue Volksfront schlug kurz zuvor die bisherige Finanzchefin der Stadt Paris für den Posten vor.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will vor dem Ende der Olympischen Spiele keinen neuen Premierminister ernennen. "Bis Mitte August müssen wir uns auf die Olympischen Spiele konzentrieren. Danach ist es meine Aufgabe, je nach Stand der Diskussionen einen Premierminister oder eine Premierministerin zu ernennen", sagte Macron am Dienstag dem Sender France 2.

Auf die kurz zuvor vorgeschlagene Kandidatin des Linksbündnisses, Lucie Castets, ging er zunächst nicht ein. "Es geht jetzt nicht um Namen, es geht darum, welche Mehrheit sich in der Nationalversammlung bildet", sagte Macron. Der Präsident appellierte an alle Parteien, sich anzupassen. "Es ist ihre Verantwortung, etwas zu tun, was in allen europäischen Demokratien geschieht, und was bislang nicht in unserer Tradition ist (...), nämlich Kompromisse einzugehen", betonte er.

Frankreichs Linke schlägt wenig bekannte Politikerin als Premierministerin vor

Nach gut zweiwöchigen Verhandlungen hatte die französische Linke sich auf eine in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Wirtschaftsexpertin als Kandidatin für das Amt der Premierministerin geeinigt. Das Wahlbündnis Neue Volksfront schlug die bisherige Finanzchefin der Stadt Paris, Lucie Castets, am Dienstag für den Posten vor. "Die Neue Volksfront hat nun eine Kandidatin. Versprechen gehalten", schrieb Sozialistenchef Olivier Faure im Onlinedienst X.

Sie nehme die Kandidatur "mit Bescheidenheit, aber auch mit Überzeugung" an, sagte Castets in einer ersten Reaktion der Nachrichtenagentur AFP. Sie halte sich für eine "glaubwürdige und seriöse" Kandidatin.

Zu ihren Prioritäten zähle die Abschaffung der Rentenreform, mit der Macron das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre angehoben hatte. Das links-grüne Wahlbündnis stellte die 37-Jährige als eine Verfechterin des öffentlichen Dienstes vor. Sie sei eine hochrangige Staatsbeamtin, die sich für die Bekämpfung von Steuerbetrug eingesetzt habe. (afp/ng)

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