Medienschelte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse kritisiert Steinmeier die mediale Darstellung der Realität scharf.
Angesichts der Bedrohungen durch den Populismus hat Bundespräsident
Steinmeier wies in einer Diskussion mit zwei Autoren aus Belgien und Kroatien darauf hin, dass Hunderttausende von Menschen ehrenamtlich oder als Kommunalpolitiker "täglich unspektakulär" dafür sorgten, "dass Menschen in diesem Lande gerne leben". Es gehe nicht darum, die "neue Faszination" für das Autoritäre in vielen Ländern Europas schönzureden. Demokraten seien aber nicht wehrlos.
Auch Autoren äußern sich
Steinmeier forderte, den verloren gegangenen Dialog in der Gesellschaft wiederaufzunehmen. "Wir müssen die Angst verlieren vor der Kontroverse." Der belgische Autor Stefan Hertmans sagte, Europa müsse sich wieder um eine positive Haltung bemühen und den Menschen Hoffnung geben. Populisten hätten außer Hetze und Hass keine Antwort auf die wichtigen Fragen.
In Osteuropa habe das Misstrauen gegen die politischen Institutionen auch zu einem generellen Verlust an Respekt für die Kultur geführt, sagte die kroatische Autorin Ivana Sajko. Literatur könne den Menschen, die sich nicht mehr gehört fühlten, mit individuellen Geschichten eine Stimme verleihen. © dpa
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