- 59 Prozent der Deutschen sind bereit, ihren Warmwasserverbrauch zu reduzieren.
- Das ergab eine exklusive Civey-Umfrage im Auftrag unserer Redaktion.
- Besonders groß ist die Bereitschaft unter älteren Menschen sowie unter den Anhängerinnen und Anhängern von Grünen und SPD.
Das Duschen hat in diesem Sommer eine ganz neue Bedeutung bekommen. Infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine und der gegen Russland verhängten Sanktionen droht Deutschland eine Energiekrise. Das Gas ist bereits teurer geworden – und wenn Russland seine Lieferungen völlig einstellt, wird es auch noch knapp.
Ältere wollen häufiger verzichten
"Sind Sie bereit, Ihren Warmwasserverbrauch aufgrund des Energie-Engpasses zu reduzieren?" Das hat das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag unserer Redaktion gefragt und für die repräsentative Umfrage die Antworten von 5.005 Personen ausgewertet.
Insgesamt 59 Prozent sind dazu bereit, weniger warmes Wasser zu nutzen - 34 Prozent antworteten mit "Auf jeden Fall", 25 Prozent mit "Eher Ja". Insgesamt 34 Prozent der Befragten sind eher nicht oder gar nicht bereit dazu. Sieben Prozent haben sich in dieser Frage nicht entschieden.
Im Westen ist die Verzichtbereitschaft mit 60 Prozent etwas ausgeprägter als im Osten mit 52 Prozent. Auch Personen, bei denen Kinder im Haushalt leben, wollen oder können seltener Warmwasser sparen: Unter ihnen wollen 52 Prozent den Verbrauch reduzieren, bei den Haushalten ohne Kinder sind es dagegen 60 Prozent.
Schaut man sich die Antworten nach Altersgruppen an, ergeben sich ebenfalls gewisse Unterschiede. Besonders verbreitet ist die Bereitschaft zum Verzicht bei den über 65-Jährigen: 66 Prozent von ihnen würden Warmwasser sparen. Der entsprechende Anteil unter den 18- bis 29-Jährigen ist dagegen mit 42 Prozent deutlich kleiner.
Zustimmung unter Grünen-Anhängern am höchsten
Noch deutlicher sind die Unterschiede zwischen den Anhängerinnen und Anhängern der Parteien. Am höchsten ist die Zustimmung zum Warmwassersparen bei den Wählerinnen und Wählern der Grünen mit 86 Prozent, gefolgt von denen der SPD mit 68 Prozent. In der Anhängerschaft der CDU/CSU liegt der Anteil der Sparwilligen mit 59 Prozent genau im Durchschnitt.
Unter den Anhängerinnen und Anhängern von FDP und Linken sind diejenigen, die ihren Verbrauch nicht reduzieren wollen, dagegen in der Mehrheit. Am stärksten gilt das aber für die AfD-Wählerschaft: Dort sind 74 Prozent nicht bereit, weniger Warmwasser zu verbrauchen. (fab)
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