Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat das Verhalten seines Parteifreundes Philipp Amthor kritisiert und als "Mist" bezeichnet.

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"Man darf nicht seinen Briefbogen als Abgeordneter verwenden, wenn man um Unterstützung für ein Unternehmen bittet, dem man geschäftlich verbunden ist", sagte der Wirtschaftspolitiker "Focus Online". Da habe Philipp Amthor offenbar der Instinkt verlassen. "Er hat einfach Mist gemacht."

Merz sagte, er sei immer der Meinung gewesen, dass man "als einfacher Abgeordneter" in "begrenztem Umfang berufliche Tätigkeiten ausüben" dürfe. "Aber es braucht dann volle Transparenz. Das Abgeordnetenmandat mit beruflichen Tätigkeiten zu verquicken – das geht nicht."

Merz gilt als politischer Freund Amthors. Am Aschermittwoch war der frühere Unions-Fraktionschef beim Traditionellen Heringsessen im Wahlkreis des 27-Jährigen Bundestagsabgeordneten in Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten.

Merz: Schätze Amthor als Mensch und Abgeordneten

Merz sagte, er bedaure sehr, was passiert sei, weil er Amthor "als Menschen, als Abgeordneten und auch als Typ" schätze. "Ich hoffe, dass er die Sache aufklärt und seine politische Arbeit danach fortsetzen kann."

Nach einem Bericht des "Spiegel" hatte Amthor für die Firma Augustus Intelligence Lobbyarbeit betrieben und im Herbst 2018 mit einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) um politische Unterstützung gebeten. Der Entwurf des Schreibens wurde dem Nachrichtenmagazin zufolge auf Briefpapier des Bundestags verfasst und kursierte vor Versenden im Unternehmen.

Merz bewirbt sich auf den Parteivorsitz der CDU. Die Christdemokraten müssen auf einem Parteitag Ende des Jahres die Nachfolge von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer bestimmen.

Neben Merz bewerben sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und der Außenpolitiker Norbert Röttgen.  © dpa

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