CDU-Chef Friedrich Merz hat sich überrascht über die neue Dynamik im US-Wahlkampf nach dem Wechsel der Demokraten hin zu Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris geäußert. "Die Karten sind neu gemischt, auch zu meiner Überraschung", sagte der Unionsfraktionsvorsitzende in der Sat.1-Sendung :newstime spezial "Wo steht Deutschland?", die am Abend ausgestrahlt werden sollte.

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"Es hat offensichtlich so wie eine gelöste Handbremse plötzlich wieder eine Dynamik in diesem Wahlkampf gegeben", sagte Merz. Mit Harris, die offiziell beim Parteitag der Demokraten in Chicago nominiert werden soll, sei wieder Spannung in den US-Wahlkampf gekommen.

Über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten sagte Merz: "Und plötzlich sieht Donald Trump ziemlich alt aus." Dieser bekomme "mit seinen ganzen Schimpftiraden" mittlerweile Kritik aus der eigenen Partei. Dies sei etwas Neues in diesem Wahlkampf und habe es auch bei der ersten Kandidatur von Trump vor acht Jahren nicht gegeben. "Plötzlich bekommt er Kritik für diese ewige Kritisiererei, Beschimpferei und Beleidigung auch der politischen Gegner. Also: Es wird spannend", sagte der CDU-Vorsitzende.

Auf die Frage, ob er lieber in einem Amerika von Donald Trump oder von Kamala Harris Familienurlaub machen würden, sagte Merz, er "würde am liebsten in dem Amerika Urlaub machen, das ich vor 40 Jahren das erste Mal kennengelernt habe". Dieses Amerika gebe es aber nicht mehr. "Aber es gibt immer noch Teile Amerikas, die lebenswert sind, die bereisenswert sind", sagte er. Die Bevölkerung in Amerika sei zudem "nicht so polarisiert, wie wir das in den Nachrichten von der politisch interessierten Öffentlichkeit sehen". Nach wie vor habe "Amerika tolle Seiten. Aber es ist ein Land mit - ja - institutionellen Problemen, vielleicht sogar mit einer dysfunktionalen Demokratie."  © dpa

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