US-Präsident Joe Biden rechnet nun doch nicht mit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gazastreifen am Montag.

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Biden sagte am Donnerstag zu Reportern in Washington, die Feuerpause zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas werde "wahrscheinlich nicht bis Montag" kommen. Er hatte nach eigenen Angaben zuvor mit Staatenlenkern im Nahen Osten gesprochen.

Biden hatte selber zu Beginn der Woche die Hoffnung auf eine Feuerpause ab kommenden Montag geweckt. "Meine Hoffnung ist, dass wir bis zum nächsten Montag eine Feuerpause haben", hatte er gesagt.

Die Regierung des Golfemirats Katar hatte in dieser Woche als Ziel genannt, dass die Waffenruhe vor dem Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan in Kraft tritt. Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am 10. oder 11. März. Katar gehört neben den USA und Ägypten zu den Vermittlern in den Verhandlungen über eine Waffenruhe.

Biden äußerte nun die Einschätzung, dass ein israelischer Militäreinsatz am Donnerstag mit nach Hamas-Angaben mehr als hundert Toten während der Verteilung von Hilfsgütern die Verhandlungen über eine Waffenruhe erschweren werde. "Ich weiß, dass dies der Fall sein wird", antwortete er auf eine entsprechende Frage. Die US-Regierung prüfe derzeit, wie es zu dem Einsatz von Schusswaffen während der Hilfsgüterausgabe gekommen sei. Es gebe dazu "unterschiedliche Versionen".

Bei dem israelischen Einsatz in der Stadt Gaza waren laut den von der Hamas geführten Behörden mindestens 104 Menschen getötet und weitere 760 Menschen verletzt worden. Ein Sprecher des von der radikalislamischen Palästinenserorganisation kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sprach von einem "Massaker" während des Ansturms auf Hilfsgüter. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, die Soldaten hätten das Feuer eröffnet, weil sie davon ausgingen, dass von der Menge "eine Bedrohung ausging".


  © AFP

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