Israels Militär hat Ziele der islamistischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. In der Region soll deren Führungsriege schon deutlich dezimiert worden sein.

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Die israelische Armee geht nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant derzeit in einer "Offensivaktion" mit "zahlreichen Kräften" gegen die islamistische Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon vor. Ferner sagte Gallant am Mittwoch in einer Videobotschaft, in der Region sei mittlerweile die Hälfte der örtlichen Hisbollah-Führungsebene getötet worden.

Unklar blieb jedoch zunächst, ob israelische Bodentruppen auf libanesisches Gebiet vorgedrungen sind. Die verbliebene Hälfte der Hisbollah-Kommandeure im Süden des Libanon versteckten sich und überließen der israelischen Armee das Feld, erklärte Verteidigungsminister Gallant weiter.

Hisbollah hat zuvor Raketen auf Israel geschossen

In der Gegend von Aita al-Schaab in der Nähe der israelischen Grenze seien am Mittwoch insgesamt 40 Ziele angegriffen worden, unter anderem eine Waffenschmiede sowie Lagerräume der Miliz. Das teilte die israelische Armee mit. Das Gebiet gilt als Hochburg der Hisbollah. Sie habe dort Infrastruktur errichtet, um Zivilisten und Soldaten in Israel zu attackieren, hieß es vom Militär weiter.

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von 13 israelischen Angriffen in der Gegend um Aita asch-Schaab und nahe gelegener Ortschaften.

Wenige Stunden zuvor hatte die Hisbollah ihrerseits den Abschuss dutzender Raketen vom Typ Katjuscha auf Israel gemeldet. Dies begründete die Miliz mit dem Tod zweier Zivilisten, die bei einem israelischen Angriff getötet worden seien.

Israelischen Medien zufolge griff die Hisbollah so weit im Landesinneren an wie noch nie seit Beginn des Gaza-Kriegs. Ziel waren demnach nördliche Vororte der Stadt Haifa. Israels Militär teilte dazu lediglich mit, "erfolgreich zwei verdächtige Luftziele vor der Nordküste abgefangen" zu haben.

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Mindestens 380 Hisbollah-Mitglieder getötet

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen gibt es auch fast täglich Gefechte zwischen der vom Iran unterstützten und mit der Hamas verbündeten Hisbollah im Libanon und der israelischen Armee. Zehntausende Menschen wurden auf beiden Seiten der Grenze vertrieben.

Im Libanon wurden dabei nach einer AFP-Zählung seit dem 7. Oktober mindestens 380 Menschen getötet - die meisten von ihnen Hisbollah-Kämpfer, aber auch 72 Zivilisten. Nach israelischen Angaben starben auf der israelischen Seite der Grenze elf Soldaten und acht Zivilisten. (afp/dpa/fab)

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