• Mit dem Vorwurf, für ihr Buch ohne Angabe von Quellen bei anderen abgeschrieben zu haben, hat der Medienwissenschaftler Stefan Weber Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock in Erklärungsnot gebracht.
  • Jetzt legt er noch eins drauf: Er will weitere kompromittierende Stellen gefunden haben.

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Der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber hat weitere Hinweise auf Parallelen zwischen dem Buch von Grünen-Chefin Annalena Baerbock und anderen Veröffentlichungen publik gemacht. In einer am Mittwoch an Journalisten versendeten E-Mail nennt Weber vier weitere Textstellen, die er "Funde" nennt. Er komme bislang auf 14 "Fragmente".

Ungewöhnliche Formulierung findet sich wieder

Die von Weber angeführten Passagen umfassen auch eher nüchtern und faktisch formulierte Sätze. Die Grünen und auch der Verlag, der Baerbocks Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" veröffentlichte, argumentieren, die Wiedergabe allgemein bekannter Fakten sei unproblematisch.

Eine ungewöhnliche Formulierung aus einem Artikel in "Internationale Politik" findet sich beispielsweise auf Seite 16 von Baerbocks Buch. Die Grünen-Chefin schreibt dort: "Wer immer nur von der Gegenwart aus denkt, verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe." Die Forscherin Florence Gaub, die sich mit sicherheitspolitischen Fragen beschäftigt, schreibt in ihrem Artikel: "Wer ständig in Krisen denkt, verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe."

Plagiatsjäger: handele in eigenem Interesse

Bereits am Dienstag hatte Weber Baerbocks Buch auf seinem Blog "plagiatsgutachten" scharf kritisiert. Er war Baerbock vor, mehrfach Passagen ohne Quellenangabe übernommen und so das Urheberrecht verletzt zu haben.

Weber versicherte in seiner E-Mail vom Mittwoch erneut: "Im Fall Baerbock prüfe ich aus Eigeninteresse und ohne Bezahlauftrag. Ich habe auch keinen Auftraggeber, mit dem vereinbart worden wäre, genau dies zu behaupten: nämlich, dass es keinen Auftrag gäbe. Das erkläre ich hiermit an Eides statt." Er wies zugleich Vorwürfe der Grünen zurück, die am Vortag von einem bösartiges Vorgehen oder Rufmord gesprochen hatten. (dpa/mcf)

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