Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann ließ mit seinen Äußerungen zum Ibiza-Video die Spekulationen über eine mögliche Beteiligung sprießen. Der österreichische Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache erwähnte ihn sogar bei seiner Rücktrittserklärung. In welcher Verbindung Böhmermann und das Video stehen, bleibt weiter nebulös.

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Jan Böhmermann gewährt weiter keine Einblicke in sein mögliches Hintergrundwissen zur Entstehung des Strache-Videos. "Das wird wahrscheinlich nie geklärt werden", sagte der Satiriker und Moderator am Sonntag in Weimar mit Blick auf die Hintergründe des Videos, das in Österreich ein politisches Erdbeben ausgelöst und den Rücktritt Heinz-Christian Straches als Vizekanzler und FPÖ-Chef zur Folge hatte.

Der Satiriker reagierte damit auf eine Frage des MDR-Journalisten Thomas Bille, der eine Diskussionsveranstaltung zwischen Böhmermann und jungen Aktivisten über politisches Engagement moderierte. Am Abend der Europawahl sprach Böhmermann in Weimar unter anderem mit Max Reschke, der Proteste gegen Rechtsrockkonzerte im Weimarer Land organisiert hat.

Jan Böhmermann: Anspielungen auf Strache-Video vor Veröffentlichung

Das im Sommer 2017 auf Ibiza heimlich aufgenommene Video zeigt, wie der Rechtspopulist mit einer vermeintlichen russischen Investorin über eine Zusammenarbeit redet. Dabei geht es auch um mögliche Staatsaufträge im Gegenzug für verdeckte Wahlhilfe zugunsten der rechten FPÖ und um strategische Einflussnahme auf Medien. Auf die Veröffentlichung der Videoausschnitte durch "Spiegel" und "Süddeutsche Zeitung" folgten der Rücktritt Straches von allen politischen Ämtern und das Ende der ÖVP-FPÖ-Koalition.

Böhmermann kannte das Video bereits vor der Veröffentlichung, wie dessen Manager Peter Burtz der dpa bestätigt hatte. Böhmermann hatte bereits im April bei der Verleihung des österreichischen TV-Preises Romy in einer Video-Botschaft Andeutungen zu dem Fall gemacht. (mc/dpa)

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