Nachdem sich der Konflikt zwischen dem Iran und den USA zunehmend zuzuspitzen drohte, kommen nun versöhnliche Töne aus Teheran. Der iranische Präsident Ruhani erklärt sich grundsätzlich zu Gesprächen mit Washington bereit. Gleichzeitig hält sich sein Außenminister in New York auf. Ein Zufall?
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat sich bereit erklärt, umgehend mit den USA zu verhandeln - und befeuert damit Gerüchte um Vorbereitungen eines Treffens. "Für Verhandlungen (mit den USA) sind wir immer bereit, auch diese Stunde, sogar jetzt gleich", sagte Ruhani am Sonntag. Er stellte laut seinem Webportal allerdings erneut Bedingungen: Vorher müssten die Amerikaner zur Vernunft kommen, den Druck beenden und die Sanktionen gegen den Iran aufheben.
Gerüchte über Gespräche
Die Äußerung Ruhanis kommt zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt: Am Sonntag traf der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in New York ein. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA wird Sarif am Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der UN eine Rede halten. In Teheran kursieren Gerüchte, Sarif wolle in New York am Rande der UN-Vollversammlung eventuell ein Treffen im September mit der amerikanischen Seite vorbereiten. Diese Gerüchte wurden durch Ruhanis Äußerungen befeuert.
Außenminister hält sich bedeckt
Nach dem Ausstieg der USA aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 und der Verhängung neuer Sanktionen gegen den Iran stecken die beiden Erzfeinde in einem erneuten Konflikt. Der Abschuss einer US-Drohne durch die iranischen Revolutionsgarden am Persischen Golf vergangenen Monat hat die Spannungen verschärft. Die USA wollen durch Verhandlungen mit dem Iran einen neuen Atomdeal ausarbeiten, bislang ist dies allerdings an dessen Bedingungen gescheitert.
Sarif wollte einen Kontakt mit der amerikanischen Seite weder bestätigen noch dementieren. "Derzeit sind nur Treffen im Rahmen der UN geplant", sagte Sarif iranischen Reportern nach seiner Ankunft in New York. (mc/dpa)
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