Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich zum Flugzeugabsturz von vergangener Woche geäußert. Seiner Aussage nach wurde die Militärmaschine von einer von den USA hergestellten Patriot-Rakete abgeschossen.

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Der Absturz eines russischen Militärflugzeugs, bei dem nach russischen Angaben 65 ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden, ist nach den Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin durch eine von den USA hergestellte Patriot-Rakete herbeigeführt worden. "Das Flugzeug wurde von einem amerikanischen Patriot-System abgeschossen, das ist schon sicher bewiesen", sagte Putin am Mittwoch bei einem vom Fernsehen übertragenen Auftritt in Moskau. Der Abschuss sei von einem Gebiet aus erfolgt, das von ukrainischen Truppen kontrolliert werde.

Putin ging davon aus, dass es sich um ein Unglück gehandelt habe. "Aber es ist trotzdem ein Verbrechen", hob er hervor. Kiew habe Russland "provozieren" wollen, darauf zu reagieren.

Viele offene Fragen nach Flugzeugabsturz

Rund eine Woche nach dem Absturz in der Nähe der ukrainischen Grenze sind noch viele Fragen offen. Moskau gibt an, dass ukrainische Kräfte das Militärflugzeug abgeschossen hätten, in dem insgesamt 74 Menschen an Bord waren, darunter auch Militärvertreter und Crew-Mitglieder.

Die 65 ukrainischen Kriegsgefangenen hätten nach den russischen Angaben bei einem Gefangenenaustausch mit der Ukraine zurück in ihre Heimat gebracht werden sollen. Bisher hat die russische Seite aber noch keine Beweise vorgelegt, dass sich tatsächlich ukrainische Kriegsgefangene an Bord befanden und dass Kiew dies wusste.

Gefangenenaustausch geht weiter

Die Ukraine hat nicht direkt auf den Vorwurf reagiert, in den Vorfall verwickelt gewesen zu sein. Aus Kiew kamen aber Zweifel, dass sich tatsächlich ukrainische Soldaten an Bord der Maschine befanden. Die Behörden in Kiew hatten aber bestätigt, dass am Tag des Absturzes ein Gefangenenaustausch geplant war, der letztlich nicht stattfand. Die Ukraine hatte auch eine internationale Untersuchung des Absturzes verlangt.

Moskau und Kiew hatten am Mittwoch vor Putins Ansprache einen Austausch von jeweils etwa 200 Gefangenen bekannt gegeben - trotz der Spannungen nach dem Absturz der Militärmaschine. "Wir hören nicht auf mit den Austauschen. Wir haben unsere eigenen Männer, die wir zurückholen müssen", sagte Putin dazu. (afp/mcf)

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