• Russland greift die Ukraine vermehrt mit sogenannten Kamikazedrohnen an.
  • Die Drohnen des Typs "Shahed-136" aus dem Iran stellen die ukrainische Luftverteidigung aktuell vor Probleme.
  • Die Ukraine beginnt allerdings, sich auf die Angriffe einzustellen – auch mit deutscher Hilfe.

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Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine vermehrt iranische Drohnen ein. Die iranischen Hersteller nennen sie "Shahed-136", die Russen "Geran 2". In internationalen Medien werden sie mittlerweile "Kamikazedrohne" genannt. Wie die japanischen Todesflieger richtet diese Drohne nur einmal Schaden an und wird bei der Explosion selbst auch zerstört. Effektiv wird sie für Russland erst durch ihren massenhaften Einsatz.

Während eine einzelne "Shahed-136" für die Ukraine einfach abzuschießen wäre, überfordern mehrere gleichzeitig eingesetzte Drohnen die Flugabwehr. Diese schafft es dann nicht, alle von ihnen zu treffen. Möglich ist dieser massenhafte Einsatz durch den vergleichsweise geringen Preis. Der Iran liefert die Drohne offenbar für etwa 20.000 Dollar pro Stück an Russland.

Dementsprechend limitiert sind aber auch die Fähigkeiten. Die Lenkung funktioniert über einen einfachen GPS-Sensor. Und mit einer Geschwindigkeit von 180 km/h bewegen sich die Drohnen vergleichsweise langsam. Der Motor sehe aus wie der eines Rasenmähers, zitiert die spanische Zeitung "El País" den Militärexperten Anton Mardasov. Auch das Geräusch hat offenbar Ähnlichkeiten und dient den Menschen am Boden als Warnzeichen.

Explosionen in Kiew

Erneut Explosionen im Zentrum von Kiew - Luftalarm aktiv

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Morgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Laut ukrainischem Präsidialamt wurde die Hauptstadt mit Angriffsdrohnen attackiert.

Abwehr durch Störsender und deutsche Panzer

Das ukrainische Militär sucht derzeit nach Mitteln gegen die Drohnenschwärme. Sowohl Störsender als auch Flugabwehrkanonenpanzer wie der deutsche "Gepard" sind gegen die Drohnen effektiv. Bald könnte auch das US-amerikanische Vampire-System helfen, das kleinere Raketen und Störsender kombiniert einsetzt.

Ein Abschuss der billigen Drohnen mit teuren Flugabwehrraketen wie der deutschen Iris-T wäre hingegen nicht kosteneffizient. Am effektivsten wäre ein gezielter Angriff auf die Abschuss-Standorte der Drohnen. Nur so könnte man die Angriffe wohl dauerhaft stoppen.

Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium hat Russland zuletzt 2.400 neue "Shahed-136" bestellt. Das ukrainische Portal "Defense Express" befürchtet, dass Russland sogar eine eigene Produktion aufbauen könnte, da trotz Sanktionen alle nötigen Bauteile für Russland am Markt erhältlich seien. (lko)

Verwendete Quellen:

  • Defenseone.com: Here Is the Counterdrone Kit the US Is Sending Ukraine
  • spiegel.de: Ukraine-Krieg: Was können Russlands neue Drohnen aus Iran?
  • english.elpais.com: Iranian ‘suicide’ drones: Russia’s new favorite weapon in Ukraine war
  • ntv.de: Billig, aber tödlich: So gefährlich sind die iranischen Kamikaze-Drohnen
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