Deutschland schließt sich einer tschechischen Initiative zur Beschaffung von mehr Munition für die Ukraine an. Es sollen 800.000 Granaten aus Nicht-EU-Ländern eingekauft werden.
Deutschland wird sich mit einem dreistelligen Millionenbetrag an der Beschaffung Hunderttausender Artilleriegranaten für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Russland beteiligen.
Regierungssprecher
Hebestreit sprach von einer "sehr guten Initiative". Die Bundesregierung befinde sich bereits seit geraumer Zeit in sehr intensiven Gesprächen mit der tschechischen Regierung darüber. "Es wird ein dreistelliger Millionenbetrag dafür aufgebracht werden, mit dem wir das unterstützen werden." Final sei das jetzt noch nicht, aber das werde es sicherlich in allernächster Zeit sein, hieß es weiter. Die genaue Summe wollte Hebestreit noch nicht nennen.
Ukraine gerät wegen fehlender Munition in die Defensive
Wegen fehlender Geschosse ist die ukrainische Armee, die seit zwei Jahren eine russische Invasion abwehrt, in den vergangenen Wochen zunehmend in die Defensive geraten.
Russland hingegen hat seine eigene Rüstungsproduktion gesteigert und bekommt auch Munition aus Nordkorea oder dem Iran. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Dienstag bei einem Besuch in Prag seine Beteiligung an der Initiative angekündigt.
Der tschechische Präsident und frühere Nato-General Petr Pavel hatte im Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, man habe im Ausland rund eine halbe Million Schuss vom Kaliber 155 mm und 300.000 Schuss vom Kaliber 122 mm aufgetan. Sie könnten binnen weniger Wochen geliefert werden, wenn die Finanzierung gesichert sei.
Spekulationen zufolge könnte die Munition aus Ländern wie Südkorea, Südafrika und der Türkei stammen. Die tschechische Initiative gilt als Reaktion darauf, dass ein EU-Plan zur Lieferung von einer Million Schuss an die Ukraine ins Stocken geraten ist. Vor Frankreich und Deutschland hatten unter anderem die Niederlande, Belgien, Kanada, Dänemark und Litauen Geld für die Initiative zugesagt. (dpa/jos)
Weitere News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klicken Sie auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.