Der Tod von Alexej Nawalny löste vor knapp drei Wochen weltweite Empörung aus. Nun wurde ein Interview des prominenten Kreml-Kritikers veröffentlicht, das kurz vor seiner Rückkehr nach Russland aufgenommen worden war.
Knapp drei Wochen nach dem Tod des Kreml-Kritikers
Eine Videoaufnahme von dem Treffen mit Maire, der damals Berichterstatter der Parlamentarischen Versammlung des Europarats war, wurde am Mittwochabend erstmals von der französischen Zeitung "Libération" und dem Sender LCI veröffentlicht. "Es gibt Millionen von Menschen, die nicht in einem Land leben wollen, in dem die ganze Macht in einer Hand liegt", sagte Nawalny. "Mindestens die Hälfte des Landes will, dass Russland ein normales europäisches Land ist."
Nawalny sprach über Rückkehr nach Russland
Nawalny äußerte sich in dem Gespräch über die jahrelange Verfolgung durch den russischen Geheimdienst, seine Vergiftung und die Rolle von Kreml-Chef
Nawalny war im August 2020 in Sibirien mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden und ins Koma gefallen. Er wurde anschließend nach Deutschland gebracht und in der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt.
Einen Monat nach dem Gespräch mit Maire kehrte Nawalny trotz seiner drohenden Festnahme nach Russland zurück. Er habe "keine Ahnung", was mit ihm geschehen werde nach seiner Rückkehr nach Russland, sagte er damals. "Werde ich am Flughafen verhaftet werden? (...) Vielleicht komme ich an und sie warten, bis sich alles beruhigt hat, und verhaften mich dann. Oder vielleicht auch nicht."
Umstände von Nawalnys Tod weiter unklar
Tatsächlich wurde Nawalny direkt nach seiner Landung am 17. Januar 2021 in Moskau festgenommen. Zwei Wochen später wurde er zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, im August 2023 folgte eine weitere Verurteilung zu 19 Jahren Haft.
Der 47-jährige Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, in dem er die 19-jährige Haftstrafe verbüßte. Den russischen Angaben zufolge starb Nawalny eines "natürlichen Todes", die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar. Seine Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Kreml-Chef Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich. (afp/ng)
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