Russland attackiert die Ukraine weiterhin mit Bomben. Diesmal trifft es besonders eine Stadt, die nur wenige Dutzend Kilometer von der EU- und Nato-Außengrenze entfernt liegt.

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Die Ukraine ist nach Kiewer Militärangaben in der Nacht von Russland erneut mit Raketen und Drohnen bombardiert worden. In einigen Gebieten im Norden des Landes dauerte der Luftalarm auch morgens um 8:30 Uhr Ortszeit (7:30 Uhr MESZ) an, weil die Luftwaffe immer noch russische Kampfdrohnen in der Luft ortete.

Besonders schwer getroffen von den jüngsten Angriffen wurde die westukrainische Großstadt Lwiw. Dort seien mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 Menschen verletzt worden, wie Bürgermeister Andrij Sadowyj mitteilte. Drei der Toten seien Kinder.

Innenminister Ihor Klymenko bestätigte am Mittwoch im Onlinedienst Telegram die Opferzahlen. Auch unter den Verletzten seien mehrere Kinder, erklärte Regionalgouverneur Maksym Kosyzkyj auf Telegram. Zudem wurden demnach in der Altstadt von Lwiw mehrere Wohnhäuser sowie Schulen und medizinische Einrichtungen beschädigt.

Wohnhaus in Lwiw fängt nach Bombenangriff Feuer

Ein Wohnhaus im Zentrum nahe dem Bahnhof sei in Brand geraten. Auch zwei Schulen in der Stadt, die nur 70 Kilometer von Polen entfernt liegt, seien beschädigt worden. Die Bahn musste wegen Stromausfällen einige Züge in der Region mit Diesel-Lokomotiven versehen.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die "russischen Terrorangriffe auf ukrainische Städte". Er rief die westlichen Verbündeten erneut auf, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und den Einsatz bereits gelieferter weitreichender Waffen für Angriffe auf russisches Territorium zu ermöglichen.

Lwiw war bisher weitgehend von massiven russischen Luftangriffen verschont geblieben. In der vergangenen Woche wurde jedoch die Energieinfrastruktur der Stadt von russischen Angriffen getroffen, es kam zu zahlreichen Stromausfällen.

Bei einem der verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn waren am Dienstag in der Stadt Poltawa nach ukrainischen Angaben mehr als 50 Menschen getötet und etwa 270 verletzt worden. Russische Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

Russland überzieht die Ukraine seit zweieinhalb Jahren mit Krieg. Sie wird von vielen Ländern mit Waffen beliefert, der Umfang der Unterstützung kann die militärische Lage derzeit aber nicht zugunsten der Ukraine verändern. (dpa/AFP/bearbeitet von ank)

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