Die Ukraine dringt schon seit geraumer Zeit auf eine Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite. Von den USA hat sie nun welche erhalten - und auch schon gegen Russland eingesetzt.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstagabend den Erhalt sowie den ersten Einsatz von amerikanischen ATACMS-Raketen bestätigt. Er dankte US-Präsident Joe Biden für die Unterstützung und bestätigte, dass die getroffenen Vereinbarungen umgesetzt würden. "Sie werden sehr genau umgesetzt", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Die ATACMS haben sich bewährt." US-Medien berichteten ihrerseits, die "heimliche" Lieferung der ATACMS-Raketen an Kiew sei erst kürzlich erfolgt.

ATACMS-Rakete mit großer Reichweite soll erst vor Kurzem an Ukraine geliefert worden sein

Die Ukraine dringt schon seit geraumer Zeit auf eine Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite. Die USA zeigten sich bei dem Thema aber äußerst zurückhaltend - so wie Deutschland bei Marschflugkörpern vom Typ Taurus.

Laut "Wall Street Journal" wurden die Raketen von der Ukraine am Dienstag erstmals gegen Russland eingesetzt. Das Blatt berichtete ebenso wie der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf informierte Kreise und US-Regierungsvertreter zudem, dass die "heimliche" Lieferung der ATACMS-Raketen erst kürzlich erfolgt sei.

Biden soll Selenskyj ATACMS-Raketen im September zugesagt haben

US-Medienberichten zufolge hatte US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Staatschef Selenskyj ATACMS-Raketen bei einem Treffen im Weißen Haus im September zugesagt, die je nach Typ eine Reichweite von 300 Kilometern haben und damit tief in russisches Territorium eindringen könnten. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es aber nicht. Ein an dem Tag enthülltes neues Paket mit US-Militärhilfen enthielt keine Raketen dieses Typs.

Die Abkürzung ATACMS steht für Army Tactical Missile System. Mit der Lieferung dieser Raketen an die Ukraine dürfte der Druck auf die Bundesregierung wachsen, ihrerseits Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt dies bislang ab. (mt/afp/dpa)

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