Russland greift die Ukraine immer wieder von der Krim aus an – daher wird die annektierte Halbinsel auch selbst zum Ziel ukrainischer Attacken. Nun wurden bei einem Angriff mehrere Menschen getötet und mehr als 100 verletzt.

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Die Ukraine hat in der Nacht erneut Ziele auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim mit Raketen attackiert. In der Hafenstadt Sewastopol sind bei einem Raketenangriff nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Die Zahl der Verletzten sei auf 124 angewachsen, teilte das russische Gesundheitsministerium am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Interfax mit.

"Vorläufigen Informationen nach sind unter den Verletzten 27 Kinder, fünf davon in kritischem Zustand – die Ärzte kämpfen um ihr Leben", schrieb die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa auf Telegram.

Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau hat die Ukraine fünf Raketen des Typs ATACMS abgefeuert. Vier davon seien abgefangen worden. "Eine weitere Rakete ist beeinflusst von den Aktionen der Flugabwehr von ihrem Kurs abgekommen und ist über dem Gebiet der Stadt explodiert."

Raketentrümmer gehen über Strand herunter Verletzte und brennendes Haus

Viele der Opfer sollen sich am Stadtstrand Utschkujewka im Norden von Sewastopol gesonnt haben, als die Raketentrümmer heruntergingen. Zudem gibt es Bilder von einem brennenden Privathaus in dem Stadtteil. Alle medizinischen Einrichtungen seien mobilisiert worden, um die Verletzten zu versorgen, schrieb der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswosschajew.

Das russische Ermittlungskomitee hat nach dem Raketeneinschlag ein Strafverfahren wegen Terrorismus eröffnet. Kriminalisten seien vor Ort im Einsatz, teilte die Behörde mit.

Sewastopol ist der Haupthafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zudem befindet sich im Stadtgebiet der Militärflugplatz Belbek. Sowohl Flotte als auch den Flughafen nutzt Russland intensiv bei seiner Kriegsführung gegen die Ukraine. Daher greift die Ukraine regelmäßig beide Objekte an. (dpa/mbo)

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