Kremlchef Wladimir Putin hat seinen Vertrauten Sergej Schoigu inmitten wachsender Ängste vor einem Flächenbrand im Nahen Osten zu Gesprächen in den Iran geschickt. Der frühere Verteidigungsminister, der nun Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates ist, traf in Teheran ein, um auch Fragen der regionalen und internationalen Sicherheit zu erörtern, wie russische Agenturen meldeten.

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Auf Schoigus Programm standen Gespräche mit dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, Ali Akbar Ahmadian, und dem Generalstabschef der iranischen Streitkräfte, Mohammed Bagheri, wie es weiter hieß. Geplant sei auch ein Empfang durch den neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian. Bei den Treffen gehe es neben Sicherheitsfragen auch um wirtschaftliche Projekte und eine Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit.

Die Ukraine wirft dem Iran seit langem eine militärische Unterstützung Russlands vor; Kiew beklagt, dass Teheran in der Vergangenheit Drohnen und Raketen geliefert habe für Moskaus Angriffskrieg. Aus Sicht der Führung in Kiew hat Putin ein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten, weil dies im Westen die Aufmerksamkeit vom Krieg in der Ukraine weglenken könnte.

Russland hatte vorige Woche die gezielte Tötung des Auslandschefs der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem israelischen Angriff verurteilt und angesichts der angedrohten Vergeltungsschläge alle Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert. Moskau pflegt enge Kontakte zu Teheran und zur Hamas. Russland, das auch Kontakte zu Israel hat, hat sich in der Vergangenheit als möglicher Vermittler in dem Konflikt ins Gespräch gebracht.  © dpa

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