• Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) macht auf seiner Balkan-Reise unter anderem Halt in Serbien.
  • Kurz vor seinem Besuch legte er dem EU-Beitrittskandidaten eine Abkehr von seinem bislang engen Verhältnis zu Russland nahe.
  • Das Land verhandelt seit 2014 über einen Beitritt.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Kurz vor seinem Serbien-Besuch hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem EU-Beitrittskandidaten eine Abkehr von seinem bislang engen Verhältnis zu Russland nahe gelegt. "Wer Mitglied der Europäischen Union werden will, muss das gesamte Regime, das damit verbunden ist, für sich akzeptieren", sagte er am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti in Pristina. Dazu würde auch eine gemeinsame Politik gegenüber anderen Ländern gehören und somit auch jene Sanktionen, die die EU wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hat.

"Man nimmt es gewissermaßen mit, wenn man beitritt", führte Scholz weiter aus. Darüber solle sich auch niemand, der sich gegenwärtig im Beitrittsprozess befindet, Illusionen machen. "Es ist wichtig zu wissen: Der Weg nach Europa ist der Weg nach Europa", so der Politiker.


Serbien verhandelt seit 2014 über einen Beitritt zur Europäischen Union. Wegen der aus Sicht der EU mangelnden Reformbereitschaft der Regierung in Belgrad machen die Verhandlungen kaum Fortschritte. Zugleich pflegt Serbien ein enges Verhältnis zu Russland und China. Die EU-Sanktionen gegen Russland möchte das Balkanland derzeit nicht übernehmen, weil es dadurch seine wirtschaftlichen Interessen gefährdet sieht. Unter anderen bezieht das Land fast seinen gesamten Gasbedarf aus Russland. (dpa/okb)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.