Die in der Affäre um die umstrittene Klima- und Umweltstiftung ihres Landes unter Druck stehende Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hat in einer hitzigen Landtagsdebatte alle Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. Der Opposition warf Schwesig am Dienstag in Schwerin vor, eine Kampagne auf dem Rücken der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zu fahren. Der Vorwurf, sie habe im Zusammenhang mit der Pipeline Nord Stream 2 russische Interessen vertreten, sei eine "Verschwörungstheorie", sagte Schwesig.
Die Oppositionsparteien CDU, Grüne und FDP hatten eine Dringlichkeitssitzung des Landtags zu aktuellen Entwicklungen zu der Stiftung einberufen. Dazu stellten sie den Antrag, den bereits laufenden Untersuchungsausschuss zu verlängern.
Als einen Anlass dazu nahm die Opposition, dass eine Finanzbeamtin eine Schenkungssteuererklärung der Stiftung verbrannt hatte. Die 2021 vom Land gegründete Stiftung hatte von der russisch beherrschten Nord Stream 2 AG 20 Millionen Euro für Klimaschutzprojekte geschenkt bekommen.
Der Grünen-Politiker Hannes Damm sagte in der Landtagsdebatte, die Verlängerung des Untersuchungsausschusses sei nötig, "um jeden kleinen Zweifel auszuräumen". Es gebe noch viele offene Fragen.
Dagegen verteidigte
Das Flüssigerdgas, das mittlerweile per Schiff anstelle des russischen Erdgases geliefert werde, sei umweltschädlicher und teurer, sagte Schwesig. "Das war damals für uns die schlechtere Alternative."
Die Landesregierung habe sich bei der Gründung der Klimastiftung im Rahmen der Beschlüsse des Landtags bewegt. Es sei niemand über etwas getäuscht worden. Im Fall der verbrannten Steuererklärung habe die Staatsanwaltshaft ermittelt und festgestellt, dass es keinen politischen Druck und keine politische Einflussnahme gegeben habe, sagte Schwesig. Es sei perfide von der Opposition, eine solche Einflussnahme zu suggerieren. © AFP
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