Herber Umfrage-Dämpfer für die SPD: Nach der Mitgliederentscheidung über die neue SPD-Spitze hat die Partei laut Umfragen Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Sie verlor im Vergleich zur Vorwoche drei Prozentpunkte und steht nun noch bei 11 Prozent.

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Nach der Mitgliederentscheidung über die neue SPD-Spitze hat die Partei einer Umfrage zufolge an Rückhalt verloren. Die SPD sank im RTL/n-tv-"Trendbarometer" gegenüber der Vorwoche um drei Prozentpunkte auf 11 Prozent und liegt damit hinter der AfD auf dem vierten Platz.

Union kann minimal zulegen, Grüne verteidigen Platz 2

Nach den am Samstag veröffentlichten Umfrageergebnissen konnte die Union um einen Punkt zulegen und könnte demnach mit 28 Prozent rechnen, wenn der Bundestag jetzt neu gewählt würde. Die Grünen halten sich in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa bei 22 Prozent klar auf Platz zwei, mit deutlichem Abstand gefolgt von der AfD mit 14 Prozent (plus ein Punkt). Die FDP legt einen Punkt zu und kommt auf neun Prozent, die Linke bleibt unverändert bei 8 Prozent. 24 Prozent sind der Umfrage zufolge derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen.

Nur drei Prozent der Befragten trauen der SPD zu, am besten mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden - noch ein Punkt weniger als in der Vorwoche. 19 Prozent nannten die Union, 12 Prozent die Grünen. 57 Prozent trauen demnach gar keiner Partei zu, mit den Problemen fertig zu werden.

Die SPD hatte das Ergebnis des Mitgliederentscheids über den Parteivorsitz am vergangenen Samstag (30. November) verkündet - dabei hatten sich die GroKo-Kritiker Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken durchgesetzt. Der SPD-Parteitag wählte sie am Freitag zum Führungsduo. Forsa befragte für das "Trendbarometer" vom 2. bis 6. Dezember rund 2.500 Menschen.

Forsa-Chef geht hart mit der SPD in die Kritik

Forsa-Chef Manfred Güllner zog ein negatives Fazit der SPD-Basisabstimmung über die neue Parteiführung. "Anders als von der SPD erhofft war der lange Findungsprozess für die neue Parteispitze kein 'hohes Lied der Demokratie', sondern ein großer Reinfall", sagte er zu RTL. "Er offenbarte, wie ausgedünnt die Personaldecke der Partei ist."

Güllner erwartet nach eigenen Angaben nicht, dass die SPD mit der linkeren Positionierung ihrer neuen Spitze Wähler zurückgewinnen könne. Die SPD habe "wieder einmal verdrängt, dass sie mit Umverteilungsthemen seit 1949 noch nie eine Wahl gewonnen hat", kritisierte er. (mgb/dpa/afp)

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