Die USA stationieren nun Tomahawk-Marschflugkörper in Deutschland, die von Land aus abgefeuert werden können. Das sorgt politisch für zahlreiche Diskussionen. Aber was ist eigentlich ein Tomahawk-Marschflugkörper und was macht ihn besonders?

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Der Typ Tomahawk ist der bekannteste Marschflugkörper der USA. Die Waffe des US-Herstellers Raytheon gibt es in verschiedenen Versionen mit Reichweiten bis zu 2.500 Kilometern. Die herkömmliche Version erreicht eine Geschwindigkeit von rund 900 Kilometern pro Stunde.

Tomahawk sind allwettertaugliche Marschflugkörper für extrem niedrige Angriffe, die meistens von Schiffen und U-Booten der US-Marine sowie der britischen Royal Navy gestartet werden. Bei den Waffen, die nun in Deutschland stationiert werden sollen, handelt es sich nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um Versionen, die von Land abgefeuert werden können.

Permanenter eigener Antrieb

Marschflugkörper verfügen anders als ballistische Raketen über einen permanenten eigenen Antrieb. Nach dem Start werden Tomahawks von einem Treibstoff angetrieben, später übernimmt ein kleines Triebwerk den Flug. Sie werden in vorher definierte Ziele gelenkt und tragen häufig Tragflächen zur Stabilisierung der Flugbahn.

Die unbemannten Flugkörper mit einem Sprengkopf, der auch nuklear bestückt sein kann, können nach dem Abfeuern ein programmiertes Ziel automatisch treffen. In manchen Versionen kann die Rakete im Flug über Satelliten mit neuen Zielkoordinaten programmiert werden.

Vom gegnerischen Radar schwer zu orten

Bei einer Flughöhe von weniger als 200 Metern sind die rund sechs Meter langen und bis zu 1,5 Tonnen schweren Flugkörper von gegnerischem Radar nur schwer zu orten. Die Stückkosten können je nach Version bis zu 2 Millionen US-Dollar betragen.

Raytheon begann mit der Entwicklung der Tomahawks in den frühen 1970er Jahren. Erstmals operativ wurden sie von den USA im Golfkrieg 1991 eingesetzt. Bei der Invasion des Irak 2003 wurden nach Angaben der US-Denkfabrik Center for Strategic and International Studies (CSIS) mehr als 800 Tomahawks abgefeuert. Zuletzt kamen sie nach Angaben des Herstellers 2024 gegen Huthi-Rebellen im Jemen zum Einsatz. (dpa/phs)

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