Erdogans AKP muss scheinbar eine herbe Niederlage bei der Kommunalwahl in Istanbul und Ankara einstecken. In beiden Metropolen verkündete die CHP ihren Sieg.

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Angesichts eines soliden Vorsprungs bei der Stimmenauszählung in Ankara hat sich die wichtigste türkische Oppositionspartei CHP am Sonntag bereits zum Sieger der Bürgermeisterwahl in der Hauptstadt erklärt. "Die Wahlen sind vorbei, wir werden Ankara weiter dienen", sagte der amtierende Bürgermeister Mansur Yavas nach Bekanntgabe von Teilergebnissen.

Nach Auszählung von 46,4 Prozent der Stimmen in Ankara lag Yavas mit 58,6 Prozent der Stimmen deutlich vor seinem wichtigsten Rivalen von der Regierungspartei AKP, der auf 33,5 Prozent kam.

Oppositionspartei erklärt Wiederwahl

Auch in Istanbul hatte Ekrem Imamoglu am Sonntagabend seine Wiederwahl verkündet. "Wir stehen an erster Stelle mit einem Vorsprung von mehr als einer Million Stimmen", sagte Imamoglu vor Journalisten in Istanbul. "Wir haben die Wahl gewonnen", fügte er hinzu und erklärte, es seien 96 Prozent der Wahlurnen ausgezählt.

Erdogan hatte sich massiv in den Wahlkampf in Istanbul eingeschaltet, um die Metropole am Bosporus für seine Partei zurückzuerobern. Auch nach der Stimmabgabe in Istanbul am Sonntagmittag hatte sich der Präsident noch siegesgewiss gezeigt: "Diese Wahl wird den Beginn einer neuen Ära für unser Land markieren", sagte er.

Stimmungstest auf Kommunalebene

Rund 61 Millionen Menschen in 81 Provinzen waren dazu aufgerufen gewesen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Gut zehn Monate nach der Wiederwahl Erdogans gilt die Abstimmung als Stimmungstest für den Präsidenten und seine AKP.

Imamoglu, der als Kandidat der CHP 2019 überraschend Istanbul gewann und damit die jahrzehntelange Regierung der AKP und ihrer Vorgänger beendete, gilt als potenzieller künftiger Präsidentschaftskandidat und aussichtsreicher Erdogan-Kontrahent. In der Metropole Istanbul leben rund 16 Millionen Menschen. (afp/dpa/ng)

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