Elon Musk hat für sein Raumfahrtunternehmen SpaceX große Pläne. Da dürfte es von Vorteil sein, dass Donald Trump ihn als Berater in seiner zweiten Amtszeit einsetzen möchte. Bei einem Testflug am Dienstag war der künftige US-Präsident bereits vor Ort.

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Soll es zum Mond gehen oder gleich zum Mars? Die zweite Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident könnte auch in der Raumfahrt große Veränderungen mit sich bringen. Das liegt nicht nur an Trumps Faszination für das All, sondern auch an seinem Berater Elon Musk, der mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX große Pläne hat - bis hin zur Besiedlung des Roten Planeten.

"Es wird ein wilder Ritt. Die Leute schnallen sich an und hoffen auf das Beste", fasst der Experte George Nield, dessen Unternehmen Commercial Space Technologies private Raumfahrtfirmen berät, die Erwartungen in der Branche zusammen.

Vor dem sechsten geplanten "Starship"-Flug - Trump
Der designierte US-Präsident Donald Trump (M) hört zu, als Elon Musk (l.) die Abläufe vor dem Start des sechsten Testflugs der SpaceX "Starship"-Rakete in Brownsville, Texas, erklärt. © dpa/Getty Images/AP/Brandon Bell

Trump ist fasziniert von der Raumfahrt

Am Dienstag reiste Trump nach Boca Chica in Texas, um gemeinsam mit dem von ihm als Regierungsberater auserwählten Musk den sechsten Testflug der Mega-Rakete "Starship" zu verfolgen. Die Rakete hob wie geplant ab - allerdings verzichtete die Kommandozentrale darauf, das Rückholmanöver für die erste Antriebsstufe zu wiederholen. Gelingt dies eines Tages routinemäßig, so rückt das Ziel der Herstellung einer vollständig wiederverwendbaren Rakete näher.

Trumps Begeisterung für die Raumfahrt ist nicht neu: In seiner ersten Amtszeit gründete er die US-Space Force, die Weltraumstreitkräfte der USA, und rief das Artemis-Programm ins Leben, das nach jahrzehntelanger Pause wieder US-Raumfahrer auf den Mond bringen soll.

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Laut dem aktuellen Zeitplan sollen bei der Mission Artemis 2 im September 2025 Astronauten den Mond umkreisen, aber noch nicht auf dem Erdtrabanten landen. Die eigentliche Mondlandemission Artemis 3 ist frühestens für 2026 geplant.

Grafik: SpaceX-Rakete für Mond- und Marsmissionen
© dpa-infografik GmbH

Trump hat ehrgeizige Ziele für die Raumfahrt

Das Artemis-Programm dient auch der Vorbereitung für bemannte Mars-Missionen. Trump hatte schon in seiner ersten Amtszeit damit geliebäugelt, den Abstecher zum Mond einfach auszulassen und direkt zum Mars zu fliegen. "Wir wollen den Mars vor dem Ende meiner Amtszeit erreichen", erklärte er nun im Wahlkampf - ein ehrgeiziges Ziel, für das Musk schon seit Langem eintritt.

Der Experte Nield, ein ehemaliger Spitzenbeamter der US-Luftfahrtbehörde FAA, rechnet daher mit einer "Neubetrachtung" des Artemis-Programms. Das Ergebnis könne eine Beschleunigung sein oder der radikale Schritt, "den Mond auszulassen und sich gleich auf den Mars zu konzentrieren".

Interessant ist auch die Frage, welche Rakete für die Artemis-Missionen genutzt wird: Musk hat die im Auftrag der Nasa entwickelte neue Schwerlastrakete SLS scharf kritisiert, weil sie nicht wiederverwendbar ist. Die Mega-Rakete "Starship"von SpaceX, die bisher noch in der Testphase ist, soll dagegen vollständig wiederverwendbar und damit deutlich kostengünstiger sein.

In der Rede nach seinem Wahlsieg lobte Trump "Starship" in den höchsten Tönen. Insider halten es daher nicht für ausgeschlossen, dass die SLS-Rakete durch "Starship" ersetzt wird.

Musk ist wichtiger Trump-Supporter

Der Multimilliardär Musk hatte Trump im Wahlkampf massiv unterstützt und soll nach dessen Amtsübernahme zusammen mit dem Geschäftsmann Vivek Ramaswamy eine neue Abteilung für effizientes Regieren leiten. Es geht um Personalabbau, Kostensenkungen und Umstrukturierungen - mutmaßlich auch bei den Behörden, die SpaceX beaufsichtigen.

Kritiker befürchten, dass Musk seinen Beraterjob nutzen könnte, um Umweltauflagen für Raketenstarts zu umgehen oder Einfluss auf die Auftragsvergabe bei der Nasa und beim Pentagon zu nehmen. SpaceX verdient bereits jetzt sehr viel Geld damit, Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS oder Satelliten ins All zu bringen.

Musks Gremium könnte auch empfehlen, die Nasa selbst zu verschlanken und einige ihrer zehn Standorte zu schließen. Die Idee ist nicht neu, wurde bisher aber von Senatoren aus den betroffenen Bundesstaaten verhindert.

Sorge um den Klimaschutz unter Trump

Als sicher gilt, dass Trump wie schon in seiner ersten Amtszeit die Programme zur Klimaforschung bei der Nasa zusammenstreicht. Mit Spannung wird daher erwartet, an wen er den Posten des Nasa-Chefs vergibt. In seiner ersten Amtszeit hatte er mit dem früheren Kongressabgeordneten Jim Bridenstine einen loyalen Verbündeten und Klimawandel-Skeptiker mit der Aufgabe betraut. (AFP/bearbeitet von sbi)

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