Nächtlicher Besucher in Washington. Ein offenbar Betrunkener schaffte es, unbemerkt in das Haus von US-Präsident Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan einzudringen.

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Ein Mann ist einem Medienbericht zufolge bei einem nächtlichen Vorfall in das Haus des nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, eingedrungen. Der Mann habe das Haus in der Hauptstadt Washington unbemerkt von Sicherheitsbeamten des Secret Service in einer Nacht Ende April gegen 3 Uhr Ortszeit betreten, berichtete die "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise.

Sullivan habe den Mann angesprochen und ihn aufgefordert, das Haus zu verlassen. Er habe dann die vor dem Haus stationierten Secret-Service-Agenten alarmiert.

Der Eindringling habe mutmaßlich unter dem Einfluss von Alkohol gestanden und verwirrt gewirkt, berichtete die "Washington Post" weiter. Demnach gibt es keine Hinweise, dass er wusste, wer Sullivan ist, oder dass er Bidens wichtigstem sicherheitspolitischen Berater etwas antun wollte. Einbruchsspuren gab es keine. Wer der Mann ist, blieb laut "Washington Post" unklar – er verschwand, bevor Sullivan die Secret-Service-Agenten alarmierte.

Secret Service spricht von einem besorgniserregenden Vorfall

Der Secret Service, der auch für den Schutz des Präsidenten verantwortlich ist, bestätigte den Vorfall gegenüber der "Washington Post" und anderen US-Medien. Demnach wurde eine Untersuchung eingeleitet, wie der Mann unbemerkt in das Haus des nationalen Sicherheitsberaters eindringen konnte, der rund um die Uhr unter Personenschutz steht. Der Secret Service spricht von einem besorgniserregenden Vorfall.

Gegenüber der "Washington Post" äußerte sich auch der Sprecher des Secret Service, Anthony Guglielmi. "Auch wenn Sullivan nicht verletzt wurde, müssen wir die Angelegenheit ernst nehmen. Wir haben eine Untersuchung gestartet, um alle Vorgänge genau zu beleuchten." Er fügte noch hinzu: "Alle Abweichungen vom Protokoll sind unakzeptabel und sollten Verfehlungen ausgemacht werden, wird es personelle Konsequenzen geben."

Nach dem Vorfall wurde das Sicherheitspersonal rund um das Haus von Sullivan noch einmal verstärkt. Normalerweise würden Eindringlinge in Häuser, die vom Secret Service beschützt werden, festgenommen und wegen Hausfriedensbruch angeklagt. Aber der unbekannte Mann in Sullivans Haus war bereits verschwunden, bevor der Secret Service eingreifen konnte.

Vorfall erinnert an Angriff auf Nancy Pelosis Ehemann

Der Vorfall verlief zwar glimpflich; er weckte aber Erinnerungen an einen Angriff auf den Ehemann der damaligen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Haus des Ehepaares in San Francisco im vergangenen Oktober. Der Angreifer, der den damals 82-jährigen Paul Pelosi mit einem Hammer schwer verletzte, hatte es auf Nancy Pelosi abgesehen, eine der bekanntesten Politikerinnen von Bidens Demokratischer Partei. (afp/the)

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