Nachdem der Brexit nun erneut verschoben wurde, hat US-Präsident Donald Trump die EU kritisiert. Er bezeichnet das Vorgehen gegenüber Großbritannien als "zu streng".

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"Zu schade, dass die Europäische Union so streng mit dem Vereinigten Königreich und Brexit umspringt", schrieb Trump am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Zuvor hatten sich die EU und Großbritannien in der Nacht in Brüssel darauf geeinigt, den 31. Oktober als neuen Brexit-Termin festzulegen. Bei dieser "flexiblen" Verlängerung ist aber auch ein früherer Austritt möglich. London hat zudem bis zu diesem Zeitpunkt auch noch die Möglichkeit, den Brexit abzusagen.

Zweite Verschiebung des Brexit - sonst wäre es zum harten Brexit gekommen

Es ist bereits die zweite Verschiebung des Brexit. Ursprünglich hätte Großbritannien am 29. März austreten sollen. Kurz davor wurde das Datum auf den 12. April verschoben. Ohne Einigung auf eine weitere Verschiebung hätte am Freitag ein ungeordneter Brexit gedroht. Das britische Parlament ist in der Brexit-Frage tief gespalten und konnte sich bisher nicht auf ein Austrittsabkommen einigen.

Trotz der eingeräumten Fristverlängerung griff der US-Präsident die EU in seinem Tweet an. Der Staatenverbund sei auch gegenüber den USA ein "brutaler Handelspartner", erklärte Trump. Das werde sich jedoch ändern. "Manchmal muss man die Leute zu Atem kommen lassen, bevor alles wiederkommt und einen heimsucht", fügte er hinzu.

Der US-Präsident hatte der EU am Dienstag mit Strafzöllen in Höhe elf Milliarden Dollar (9,75 Milliarden Euro) wegen ihrer Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus gedroht. Die USA und die EU streiten schon seit anderthalb Jahrzehnten über Staatsbeihilfen für die Flugzeugbauer.  © AFP

Theresa May, Brexit, Großbritannien

Brexit-Frist bis Ende Oktober verlängert - unter dieser Bedingung

Die Europäische Union gibt Großbritannien noch einmal mehr Zeit: Der Brexit soll nun bis zum 31. Oktober geordnet über die Bühne gehen. Über die Länge des Aufschubs war zuvor heftig gestritten worden. Grund: die Wahl des Europäischen Parlaments Ende Mai.
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