- Es wird konkreter, wie eine Regierungszeit unter einer grünen Kanzlerin aussehen könnte.
- Annalena Barbock will im Falle einer Regierungsübernahme Kurzstrecken- sowie Billigflüge abschaffen.
- Im Falle eines Wahlsiegs wird sich ihr Ehemann voll um die gemeinsamen Kinder kümmern,
- Seine Lobbytätigkeit für die Post werde er "so nicht fortführen", so Baerbock.
Die Grünen-Kanzlerkandidatin
Billigpreise wie Mallorca-Flüge für 29 Euro dürfte es nicht mehr geben, wenn man es mit der Klimapolitik ernst meine, sagte Baerbock der "Bild am Sonntag". "Jeder kann Urlaub machen, wo er will. Aber eine klimagerechte Besteuerung von Flügen würde solche Dumpingpreise stoppen."
Baerbock: "Kurzstreckenflüge sollte es nicht mehr geben"
Die Grünen-Chefin nannte es nicht fair, wenn mit Steuergeld Kerosin subventioniert werde, während Fernfahrten mit der Bahn gerade zu Stoßzeiten teuer seien. "Wer als Familie mit dem Zug reist, sollte doch weniger zahlen als für die Kurzstrecke im Flugzeug", sagte sie. "Und ja, Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben." Zuvor hatte sich auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ähnlich zu Billigflügen geäußert.
Das erste Gesetz, das sie als
Baerbocks Ehemann wird sich bei Wahlsieg voll um Kinder kümmern
Baerbock hat außerdem angekündigt, dass sich ihr Ehemann im Falle ihres Wahlsieges komplett um die Betreuung der beiden gemeinsamen Kinder kümmern will.
"Die Verantwortung des Kanzlerinnenamtes bedeutet, Tag und Nacht zur Verfügung zu stehen. Das kann ich auch deshalb, weil mein Mann in dem Fall voll Erziehungszeit nehmen würde", sagte die 40-Jährige der "Bild am Sonntag". Die Grünen-Vorsitzende und ihr Mann Daniel Holefleisch sind Eltern von zwei Töchtern im Alter von fünf und neun Jahren.
Baerbock betonte, dass ihr Partner bereits jetzt für die Erziehungs- und Hausarbeit zuständig sei: "Mein Mann übernimmt die volle Verantwortung und Arbeit zuhause. Schon die letzten Jahre hat er seine Stunden im Job reduziert, weil ich oft frühmorgens aus dem Haus gehe und in der Nacht nach Hause komme", sagte sie.
In der Endphase des Wahlkampfs werde er ab August eine Auszeit nehmen und ganz zuhause sein, "auch um beim Schulanfang unserer jüngeren Tochter als Vater da zu sein".
Ehemann hatte Vetorecht bei Entscheidung der K-Frage
Ihr Mann hatte nach Baerbocks Worten ein Vetorecht bei der Entscheidung für die Kanzlerkandidatur, "weil das alles auch unser gesamtes Familienleben verändert". Holefleisch arbeitet aktuell als Lobbyist bei der Post.
Sollte seine Frau Kanzlerin oder Ministerin nach der Bundestagswahl werden, dürfte für ihn ein Jobwechsel anstehen: "Wenn ich ein Regierungsamt annehme, ist ganz klar, dass mein Mann seine Arbeit dort so nicht fortführen wird", sagte Baerbock. (jwo/dpa) © dpa
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