• Jürgen Trittin hat sich beim Parteitag der Grünen hinter Annalena Baerbock gestellt.
  • Der ehemalige Umweltminister lobte den historischen Wahlerfolg der Partei, der trotz der Attacken gegen die Kanzlerkandidatin erreicht worden war.

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Der langjährige Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock den Rücken gestärkt und unfaire Angriffe auf sie beklagt. Er habe selbst Erfahrungen mit negativen Gegenkampagnen politischer Gegner, sagte der frühere Umweltminister beim Grünen-Parteitag am Samstag in Berlin unter Verweis auf frühere Debatten unter anderem um den von seiner Partei propagierten Veggie Day. "Aber dieses Mal war es etwas anderes."

Trittin zu Baerbock: "Diffamierung deiner Person"

Das, was Baerbock auszuhalten gehabt habe, habe nichts mit politischen Positionen zu tun gehabt, sagte Trittin. "Du bist in einer Weise als Person angegriffen worden, dass man davon reden muss, es handelte sich um eine durchgehend frauenfeindliche Kampagne, die du auszuhalten hattest."

Er würdigte die Souveränität, mit der Baerbock öffentliche Auftritte etwa in Fernsehdebatten durchgestanden habe. "Du hast unseren Anspruch, diese Gesellschaft zu verändern, auch um den Preis der Diffamierung deiner Person durchgestanden." Fehler Baerbocks im Wahlkampf sprach Trittin nicht an.

"Das Ergebnis kann sich sehen lassen", sagte er zu den bei der Bundestagswahl erzielten 14,8 Prozent - das beste, das die Grünen jemals im Bund erreichten. Damit blieben sie aber deutlich unter dem, was die Umfragen über Monate hinweg erwarten ließen.

Historischer Wahlerfolg beinhaltet Verantwortung

Dieser historische Wahlerfolg beinhalte auch eine Verantwortung, betonte Trittin. "Es geht darum, dass dieses Land auf den 1,5-Grad-Pfad gebracht werden muss", sagte er. "Das ist unsere Verantwortung."

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hat sich die Weltgemeinschaft darauf verständigt, die Erderwärmung wenn möglich auf weniger als 1,5 Grad zu begrenzen. Bei der nächsten Klimakonferenz im November in Glasgow verhandle die deutsche Delegation noch auf Basis eines "Minimalkonsenses" zwischen Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Deutschland müsse auch für Verhandlungen auf europäischer und internationaler Ebene mehr Ehrgeiz an den Tag legen, forderte Trittin. "Deswegen braucht Deutschland schnell eine handlungsfähige Klimaregierung." (dpa/mo)#  © dpa

Umfrage zeigt: Mehrheit möchte Habeck statt Baerbock als Vizekanzler

Eine Civey-Umfrage für den "Spiegel" zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen lieber Robert Habeck als Vizekanzler hätten, als Annalena Baerbock. Das gilt sowohl für eine Koalition der Grünen mit der FDP und der SPD, aber auch im Faller einer Koalition mit der Union und der FDP. Copyright Vorschaubild:picture alliance / photothek / Florian Gaertner
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