- Welche Mehrheiten sind nach der Bundestagswahl möglich?
- Das beschäftigt auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble - vor allem, wenn es zu schwierigen Ergebnissen kommt.
- Hier plädiert der CDU-Politiker, auch eine Minderheitsregierung in Betracht zu ziehen.
Rund zwölf Wochen vor der Bundestagswahl plädiert Bundestagspräsident
Er hoffe, dass die CDU am 26. September "so stark wird, dass wir diese Diskussion nicht führen müssen". Jedoch sehe das Grundgesetz auch die Möglichkeit einer Minderheitsregierung vor. "Im Bundesrat hat man doch jetzt schon wechselnde Mehrheiten bei den verschiedenen Themen", sagte er. "Die Angst davor kann ich nicht teilen."
Schäuble: "Hatte dringend von einer Neuauflage der großen Koalition abgeraten"
Er führte die Erfahrungen in der jetzigen schwarz-roten Regierung an. "Ich hatte ja schon vor dreieinhalb Jahren dringend von einer Neuauflage der großen Koalition abgeraten", sagte Schäuble. "Mein Argument war: Es wird der SPD nicht helfen, und es wird CDU/CSU dazu zwingen, immer mehr nachgeben zu müssen." Er verteidigte deren Kompromisse als Wesensmerkmal der Demokratie, warnte aber auch: "Kompromiss darf aber nicht immer nur das kleinste gemeinsame Vielfache sein, sonst geht verloren, was Demokratie auch dringend braucht: Führung." Dazu brauche es "Charisma und Persönlichkeiten".
Als Kritik an der Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der großen Koalition will er diese Aussage aber nicht verstanden wissen: "Es handelt sich um eine allgemeine Warnung." (dpa/mgb)
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