Der Zentralrat der Juden zeigt sich besorgt über das Wahlergebnis in Brandenburg. Das Erstarken der politischen Ränder sei "nicht gut für Deutschland", so der Präsident Josef Schuster.

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Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat sich besorgt über das starke Abschneiden von AfD und BSW bei der Landtagswahl in Brandenburg gezeigt. "Die Stärke der politischen Ränder ist nicht gut für Deutschland", erklärte Schuster am Sonntagabend. "Auch die Brandenburg-Wahl hat gezeigt, wie polarisiert unsere Gesellschaft ist."

AfD und BSW hatten bereits in den vorangegangenen Wahlen in Sachsen und Thüringen hohe Zugewinne verbucht. "Wenn erneut fast ein Drittel der Wähler eine zerstörerische politische Partei wie die AfD an der Macht sehen will und eine populistische Kraft wie das BSW wieder zweistellig wird, dann darf uns das nicht unberührt lassen", erklärte Schuster zur Brandenburg-Wahl.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, zeigte sich erleichtert, dass die SPD stärkste Kraft wurde. "Dass eine demokratische Kraft den befürchteten Wahlsieg der AfD in letzter Minute noch verhindert hat, macht mir Hoffnung für die Widerstandsfähigkeit der gesellschaftlichen und politischen Mitte – weit über Brandenburg hinaus", erklärte Knobloch.

Es gebe zwar "Grund zur Erleichterung, aber nicht für Euphorie", betonte sie. "Der Sieg der politischen Mitte über die Ränder fiel nicht zum ersten Mal äußerst knapp aus, und die manifeste Gefahr für die demokratischen Institutionen bleibt bestehen." Niemand könne sagen, "ob der Damm, der heute noch gehalten hat, nicht beim nächsten Mal doch bricht", erklärte Knobloch mit Blick auf weitere Wahlen. (AFP/szu)

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