Nicht nur Kamala Harris und Donald Trump stehen zur Wahl, auch für Außenseiter-Kandidaten können die US-Amerikaner ihre Stimme abgeben. Sie könnten sowohl für Harris als auch Trump zum Problem werden. Dazu gehört etwa die Grüne Jill Stein.

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Die Präsidentschaftswahl in den USA (Wahlergebnisse hier in Echtzeit verfolgen) entscheidet sich zwischen der Demokratin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump. Dennoch bewerben sich am 5. November noch weitere Kandidaten um das Weiße Haus. Sie haben zwar keine Chance auf einen Sieg, könnten jedoch angesichts des knappen Rennens Harris oder Trump entscheidende Stimmen kosten. Da die Hürden für eine Kandidatur von Bundesstaat zu Bundesstaat variieren, stehen in manchen nur zwei Bewerber, in anderen elf auf dem Stimmzettel. Das sind neben Trump und Harris die drei wichtigsten:

Jill Stein

Jill Stein tritt zum dritten Mal an. 2012 kam die Politikerin der US-Grünen auf 0,4 Prozent der Stimmen, 2016 auf ein Prozent. Damals wurde ihr vorgeworfen, der Demokratin Hillary Clinton Wähler abspenstig gemacht und damit zum Sieg von Trump beigetragen zu haben.

Eigentlich wollte die 74-Jährige diesmal den Philosophen Cornel West als Kandidaten der Green Party unterstützen. Doch West entschied sich im Oktober vergangenen Jahres, als Unabhängiger anzutreten. Ohne einen Kandidaten lief die Partei Gefahr, den hart erkämpften automatischen Zugang zur Wahl in einigen Staaten zu verlieren. Deshalb kandidiert Stein doch wieder und kann in fast 40 Bundesstaaten gewählt werden.

Stein ist Ärztin und stammt aus Chicago. Im Wahlkampf verwies sie darauf, dass sie mit ihren Ideen die Umweltpolitik von Präsident Joe Biden beeinflusst habe und brandmarkte Israels Krieg im Gazastreifen als "Völkermord" an der palästinensischen Zivilbevölkerung.

Cornel West

Der 71-jährige Schwarze ist ein bekannter Intellektueller und Aktivist gegen Rassismus. 2011 war er Teil der Bewegung Occupy Wall Street, die sich für mehr Gerechtigkeit und eine stärkere Kontrolle des Finanzsektors einsetzte.

West tritt in 15 Staaten als Parteiloser an. Er prangert den "moralischen Bankrott" des Landes an, der von einem "maroden System der beiden großen Parteien angeführt wird, die den Profit über das Volk und den Planeten stellen".

Chase Oliver

Chase Oliver kandidiert für die Libertarian Party, die drittgrößte politische Kraft der Vereinigten Staaten. Bei der Wahl 2020 kamen die Libertären auf gut ein Prozent der Stimmen. 2024 hat Oliver es auf die Stimmzettel in fast allen 50 Bundesstaaten geschafft. Der 39-Jährige war früher Demokrat. Jetzt vertritt er die Ziele der Libertarian Party: größtmögliche individuelle Freiheit und möglichst wenig staatliche Regulierung, vor allem in der Wirtschaft.

2022 kandidierte Oliver, der sich selbst als "bewaffnet und schwul" bezeichnet, im Bundesstaat Georgia für den Senat. Mit seiner Kampagne für Waffenbesitz, das Recht auf Abtreibung, die Legalisierung von Cannabis und gegen die Todesstrafe kam er damals auf einen Stimmenanteil von zwei Prozent.

Weitere Kandidaten

Robert F. Kennedy, ein Verschwörungstheoretiker und Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, steht in manchen Staaten immer noch auf dem Wahlzettel, obwohl er sich im August aus dem Rennen zurückzog und Trump seine Unterstützung aussprach.

Viele weitere Kandidaten versuchen ihr Glück in einem oder mehreren Staaten. Einer von ihnen ist der militante Abtreibungsgegner Randall Terry. Er kündigt an, die Demokratische Partei zu "zerstören", und vertritt die extrem rechte Constitution Party in einem Dutzend Bundesstaaten.

Für die kommunistische Partei für Sozialismus und Befreiung tritt Claudia De la Cruz in etwa 20 Staaten an. Die Prohibition Party, die Alkohol verbieten will, stellt seit 1872 Kandidaten auf. Dieses Jahr ist sie mit Michael Wood in einigen wenigen Bundesstaaten vertreten. (AFP/bearbeitet von tas)

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