Wer wird US-Präsident Trump bei der Wahl im November herausfordern? Alle Augen richten sich nun auf den "Super Tuesday". Kurz davor dünnt sich das Feld der oppositionellen Demokraten aus. Punkten kann dabei ein Kandidat, der schon fast abgeschrieben war.
Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten bekommt Ex-Vizepräsident
Die ausgeschiedenen Bewerber
Nach bislang vier Vorwahlen der Demokraten liegt der linke Senator Bernie Sanders (78) vorne, der sich als "demokratischen Sozialisten" bezeichnet. Sanders führt das Feld der Kandidaten auch bei landesweiten Umfragen an. Biden schien bei den Vorwahlen der Demokraten schon fast abgeschrieben, bis er am Samstag in South Carolina einen überraschend deutlichen ersten Sieg verbuchen konnte.
Demokraten küren Herausforderer von US-Präsident Donald Trump
Beim "Super Tuesday" wird in mehr als einem Dutzend der 50 US-Bundesstaaten abgestimmt, welcher Kandidat der Demokraten den republikanischen US-Präsidenten
Buttigieg (38) - der frühere Bürgermeister von South Bend (Indiana) - hatte am Sonntag seinen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten erklärt. Am Montag folgte Senatorin Klobuchar (59).
Der frühere Kongressabgeordnete O'Rourke (47) war schon im November ausgestiegen. O'Rourkes Empfehlung hat im wichtigen "Super Tuesday"-Bundesstaat Texas dennoch viel Gewicht: Er stammt aus Texas und hat den Bundesstaat im Kongress vertreten.
Bloomberg erstmals auf den Wahlzetteln
Die Unterstützungserklärungen für Biden sollen das gespaltene moderate Lager einen und eine Nominierung des linken Kandidaten Sanders verhindern. Der wichtigste Konkurrent Bidens aus dem moderaten Lager tritt allerdings erst jetzt ins Rennen ein: Der Multimilliardär und frühere New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg (78) steht am "Super Tuesday" erstmals auf den Wahlzetteln.
Bloomberg war erst spät ins Rennen eingestiegen und hatte sich in den bisherigen Vorwahlen nicht zur Wahl gestellt. Nach US-Medienberichten hat er Hunderte Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen für Werbespots ausgegeben, um am Dienstag punkten zu können.
Buttigieg, Klobuchar und O'Rourke trommeln für Biden
Buttigieg sagte bei einem Auftritt mit Biden in Dallas: "Ich suche nach einem Anführer, ich suche nach einem Präsidenten, der das beste in jedem von uns herausholt. Und ich ermutige alle, die Teil meines Wahlkampfs waren, sich mir anzuschließen, weil wir diesen Anführer in Vizepräsident - bald Präsident - Joe Biden gefunden haben."
Klobuchar sagte: "Ich kann mir keinen besseren Weg vorstellen, meinen Wahlkampf zu beenden, als mich seinem anzuschließen."
O'Rourke kündigte an, er werde an Dienstag Biden wählen. "Und lassen Sie mich sagen, warum. Wir brauchen jemanden, der Donald Trump besiegen kann."
Warren und Gabbard wohl ohne Chance am "Super Tuesday"
Der "Super Tuesday" acht Monate vor der US-Präsidentschaftswahl ist der wichtigste Vorwahltag der US-Demokraten. Es geht um die Stimmen von mehr als einem Drittel aller Delegierten, die beim Nominierungsparteitag im Juli letztlich den Präsidentschaftskandidaten wählen. Trump hat keine ernstzunehmende parteiinterne Konkurrenz. Die Republikaner halten daher in mehreren Bundesstaaten gar keine Vorwahlen ab. Am "Super Tuesday" stimmen aber auch sie in fast allen der betroffenen Staaten ab.
Die Vorwahlen am "Super Tuesday" beginnen mit der Öffnung der Wahllokale in Virginia an der Ostküste um 6.00 Uhr (Ortszeit/12.00 Uhr MEZ). Die letzten Wahllokale schließen an der Westküste in Kalifornien - wo am Dienstag die meisten Delegierten vergeben werden - um 20.00 Uhr (Ortszeit/5.00 Uhr MEZ am Mittwoch). Erste Ergebnisse dürften am frühen Mittwochmorgen deutscher Zeit bekanntwerden.
Neben Biden, Sanders, und Bloomberg sind noch zwei weitere Bewerber im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten: die Senatorin Elizabeth Warren (70) und die Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard (38). Sie dürften aber keine Chance mehr haben.
Am Dienstag wird in 14 Bundesstaaten gewählt, darunter große und für die Delegiertenstimmen gewichtige Staaten wie Kalifornien, Texas und Virginia. Außerdem steht im US-Außengebiet Samoa eine Vorwahl an. Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt bis Juni hin. Nach den Demokraten im Juli werden die Republikaner dann im August in Charlotte (North Carolina) formell Trump zu ihrem Präsidentschaftskandidaten küren. (hub/dpa)
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