Über Franck Ribéry und sein Blattgold-Steak wurde in den letzten Wochen intensiv diskutiert. Nun hat sich im Zuge einer Warnung vor Protzerei auch Wolfgang Schäuble in die Debatte eingemischt.
Bundestagspräsident
"Ich verstehe nicht, dass einige besonders erfolgreiche Menschen eines nicht begreifen: Mit der Art, wie sie öffentlich wahrgenommen werden, senden sie fatale Signale aus und werden ihrer Verantwortung damit nicht gerecht", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntag/Print Montag).
Es gebe Probleme mit der sozialen Gerechtigkeit. Zentralbanken und Wirtschaftseliten suggerierten, Geld sei im Überfluss vorhanden.
Schäuble: "Warum muss man Bilder davon verbreiten?"
"Menschen mit knapp durchschnittlichem Einkommen oder mit durchschnittlicher Rente kann man da nicht mehr erklären, dass das für sie genug sei. Sie werden die Verhältnisse als zutiefst ungerecht empfinden", erläuterte Schäuble.
Er wies darauf, "wie viel Zeit und Akribie in Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen mancher Unternehmen darauf verwendet wird, Gehälter und Pensionen in schwindelerregender Höhe sicherzustellen". Man solle sich dort lieber mehr mit Mitarbeitern und Kunden beschäftigen.
Für andere Bereiche gelte das ebenfalls. "Auch Fußballer sollten mehr darauf achten, welche Wirkung ihr Verhalten in der Öffentlichkeit hat. Warum muss man Bilder davon verbreiten, ein mit Blattgold überzogenes Steak zu essen?", fragte Schäuble.
Der französische Fußballer
"Man muss den jungen Männern erklären: Ihr habt so viel Geld, ihr seid solche Stars - da wächst euch eine Verantwortung zu", forderte Schäuble. "Für Unternehmer gilt das natürlich noch mehr." (dpa/fte)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.