Wo fängt man an? Der Main ist ja ein interessanter Fluss, er ist mit 527 Kilometern der längste rechte Nebenfluss des Rheins, seine zwei Quellflüsse entspringen im Fichtelgebirge und in der Fränkischen Alb. Man könnte im Fränkischen Weinland beginnen, in Bamberg, in Volkach oder in Würzburg, diese Region kennen wir von mehreren Reisen und mögen sie sehr. Dieses Mal beginnen wir in Aschaffenburg – und staunen über die großen und kleinen Sehenswürdigkeiten, die wir beim Stadtbummel entdecken. Das rote Schloss Johannisburg, das mächtig über dem Main thront, die schmalen Gassen mit schönen Fachwerkhäusern in der Altstadt, den Innenhof der Meisterschule für Steinmetze. Und natürlich das Pompejanum mit dem schönen Garten.

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Von der Stadt direkt in die Natur

Wir folgen dem Main bis nach Mainz, bis zu seiner Mündung in den Rhein, und schon beim ersten Blick auf die Landkarte wird schnell klar: Das gibt eine volle Dröhnung Stadt. Offenbach, Frankfurt, Wiesbaden und Mainz gehen fast ineinander über. Und doch kommen wir bei dieser Reise erstaunlich oft ins Grüne – in schönen Parks der Städte und beim Ausflug in den nahen Taunus.

Rund um Frankfurt ist die Stellplatz-Lage ja leider eher bescheiden – und auch die Campingplatz-Situation ist nicht gerade rosig. Unser Mobil steht für unseren Frankfurt-Besuch auf dem Campingplatz Mainkur, in U-Bahn- und Rad-Entfernung zur Innenstadt. In Frankfurt haben wir natürlich den Römer angeschaut und den Pantomimen bewundert, der es durch Charme und Hartnäckigkeit schaffte, alle Besucher in seinen Bann zu ziehen.

Von der Eisernen Brücke aus suchten wir den besten Standpunkt fürs Selfie mit der Skyline im Hintergrund. Und auf der Aussichtsplattform im Main-Tower haben wir die Stadt von oben bewundert. Aber auch die kleinen Sehenswürdigkeiten bleiben in Erinnerung, die wir bei mehreren Stadt-Spaziergängen entdeckt haben: die kleine lebendige Markthalle, nur drei Minuten vom Römer entfernt, oder LiLu, die alternative Main-Insel in Niederrad, das Licht- und Luft-Bad, das eine besondere Geschichte hat.

Naturpark Taunus

Trotz all der städtischen Bedeutung ist es verständlich, dass die Menschen, die hier leben, den Taunus lieben. Der Naturpark Taunus ist ein riesiges Waldgebiet, das sich ideal zum Wandern und Radfahren eignet. Vom Gipfel des Großen Feldbergs eröffnet sich uns eine atemberaubende Fernsicht. Auf bequemen Holzliegen neben dem Brunhildisfelsen können wir die Aussicht genießen. Vom Aussichtsturm aus haben wir einen noch besseren Blick auf den Taunus, bei klarem Wetter können wir sogar die Skyline von Frankfurt und die umliegenden Gebirge Westerwald, Vogelsberg, Rhön, Spessart, Odenwald, Pfälzerwald, Nordpfälzer Bergland, Hunsrück und Eifel sehen.

Ein Besuch des Römerkastells Saalburg lohnt sich, das am UNESCO-Welterbe Limes wieder aufgebaut wurde. Hier werden Ausgrabungen aus der Region liebevoll präsentiert. Man bekommt schnell einen Eindruck davon, wie der Limes des römischen Reiches vor 2.000 Jahren verlief und welche Rolle der Rhein dabei spielte.

Freilichtmuseum Hessenpark

Nicht weit entfernt befindet sich der Hessenpark, ein Freilichtmuseum, das das Dorfleben vergangener Jahrhunderte zeigt. Auf dem Marktplatz, wo man jeden Moment damit rechnet, dass ein Pferdefuhrwerk um die Ecke kommt, kann man im Gasthof Adler hessische Spezialitäten probieren – "Ebbes Klaans" (Handkäse mit Musik) oder "Ebbes Rischdisches" (Frankfurter Rippchen). Insgesamt gibt es dort mehr als 100 Häuser, darunter eine Apotheke, eine Bäckerei, eine Schmiede, einen Drechsler und einen Korbflechter. In Mainz radeln wir vom – übrigens gut ausgestatteten – Stellplatz aus durch die Stadt, auf den netten Radwegen direkt am Rhein entlang zur unspektakulären Mündung des Main in den Rhein. Direkt am Radweg gibt es jede Menge Möglichkeiten, den Tag am Wasser zu verbringen.

Am Kastell gibt es eine wunderbare Bar und ein Restaurant, dort kann man mit Blick auf Rhein und den Mainzer Dom anstoßen. Auf einer weiten Wiese haben viele Familien die Spielsachen für die Kinder ausgepackt und werfen den Grill an. Drüben auf der Mainzer Seite gibt es den Mainzer Strand mit Beachvolleyball-Feld, Liegestühlen, Tischen und heißen Snacks und kalten Getränken. Schön, so einfach am Fluss entlangzuradeln: Wir könnten zum Beispiel weiter bis nach Bingen fahren, das sind nur etwa 30 Kilometer, und über Rüdesheim, durch Eltville und Wiesbaden wieder zurück nach Mainz. Da warten noch viele schöne Touren auf uns.

Äppelwoi

Frisch, fruchtig, fein. Noch heute wird in den hessischen Keltereien nach den im Jahre 1638 in Frankfurt am Main festgelegten Reinhaltungsbestimmungen gekeltert. Etwa 40 Mio. Liter des regionalen Originals Apfelwein werden derzeit jährlich alleine in Hessen hergestellt. Früher war der fruchtreiche und ziemlich säurehaltige Fruchtwein (5–7 Volumenprozent) das Hausgetränk des kleinen Mannes, heute ist er Nationalgetränk. Auf den Tisch kommt der Apfelwein traditionell im Bembel, einem graublau glasierten Keramikkrug. Getrunken wird aus dem "Gerippten", das typische Rautenmuster des Glases sorgt für wunderschöne Lichtreflexe im trüb gekelterten Getränk. Mittlerweile macht der Äppelwoi auch als Schaum- oder Perlwein Furore, man reicht ihn zum Dessert oder genießt ihn als Apfel-Sherry. Und immer öfter auch als Mix-Getränk.

Paulskirche

Demokratie, Debatte, Denkmal. 1833 geweiht, wurde die Kirche 1848 zum Sitz der ersten deutschen Nationalversammlung, auf deren Entwürfen das heutige Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschlands fußt. 1944 wurde die Paulskirche komplett zerstört. Ihr Neuaufbau begann kurz nach Kriegsende, wiedereröffnet wurde sie Mai 1948 zur Hundertjahrfeier der Deutschen Nationalversammlung. Dient heute als Ort der Erinnerung an den Beginn der deutschen Demokratie.

Mainradweg

Treiben lassen. Der Main lässt sich mit seinen weiten Bögen, seinen Dreiecks- und Viereckskapriolen viel Zeit bis zum Rhein. 600 km, 13 Etappen entlang eines einzigartigen Flussparadieses. Im Spessartwald überquert der Mainradweg die Landesgrenze zwischen Bayern und Hessen und verläuft weiter am hessischen Untermain, bis die Mündung erreicht wird. Ab Aschaffenburg wird das Maintal breiter. Der knapp 53 km lange Abschnitt bis nach Frankfurt führt meist dicht am Wasser lang. Seligenstadt, Hanau, die Schleuse in Mühlheim und die Steinheimer Brücke, weiter über den Fechenheimer Mainbogen am Isenburger Schloss Offenbach vorbei, dann der Hafen. Schließlich hat der Radfahrer einen ersten Blick auf Frankfurts beeindruckende Skyline.

Die Region im Überblick

Das Rhein-Main-Gebiet ist der Ballungsraum im südlichen Hessen sowie zu kleinen Teilen in Bayern und Rheinland-Pfalz. Das Gebiet liegt in der geografischen Mitte der Europäischen Union und hat 5,7 Mio. Einwohner.

1. Aschaffenburg

Altstadt mit verwinkelten Gassen, wo sich hübsche Fachwerkhäuser, urige Kneipen und Restaurants abwechseln. Das Pompejanum ist ein einzigartiger Nachbau einer römischen Villa mit originalen Kunstwerken. Paradebau des Manierismus: das Schloss Johannisburg. Spektakulär ist im Frühjahr die Magnolienblüte im Park Schöntal.

2. Frankfurt

Banken, Börse, Hochhäuser, Main-Metropole. Am Museumsufer reihen sich 15 Museen aneinander, von angewandter Kunst über Völkerkunde bis zum Film- und Caricatura-Museum. Über 5.000 Kunstwerke, von den 1960er-Jahren bis zur Gegenwart, bilden die Sammlung des Museum für Moderne Kunst. Tolle Ausstellungen auch im Städel Museum.

3. Königstein

Schmucker Schickimicki-Ort im Taunus mit der höchsten Millionärsdichte Hessens. Aber auch heilklimatischer Kurort, das von documenta-Künstler Otto Herbert Hajek mitgestaltete Kurbad in Cyan-Azur-Rot-Orange gilt als seltenes Beispiel des Farbbrutalismus hierzulande. Erhaben thront die Burgruine Königstein über der hübschen Altstadt.

4. Bad Homburg

Das Landgrafenschloss mit Obstgarten und Orangerie, der alles überragende Weiße Turm, verwunschene Gärten und Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild. Blütezeit des Kurbetriebs war das 19. Jahrhundert. Tipps heutzutage: das "Kur-Royal Day Spa" in den Prunkräumen des Kaiser-Wilhelms-Bades und die "Taunus Therme" mit Thai-Flair.

5. Mainz

Weinhauptstadt Deutschlands, Buchdruck-Erfinder Gutenberg wirkte hier. Altstadt mit kopfsteingepflasterten Gassen, Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Marktplätzen. Über 1.000 Jahre alt ist der romanische Dom mit dem markanten achteckigen Turm. An der fast 5,5 km langen Rheinpromenade herrscht geradezu mediterranes Treiben.

6. Wiesbaden

Herrschaftliche Altbau-Villen, Gründerzeithäuser und altehrwürdige Prachtbauten. Das Alte Kurhaus mit Casino (Jackett-Pflicht) glänzt mit seinem Foyer und dem schwarz-weißen Fußbodenmosaik, der 21 Meter hohen Glaskuppel und vier griechischen Götterstatuen. Vom Neroberg (245 m) herrlicher Rundblick bis nach Rheinhessen.

Stellplatz-Tipps

Stellplatz am Meerhofsee

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 25 Mobile außerorts am Meerhofsee. Überwiegend eben, geschottert. Zentrum zu Fuß erreichbar. ÖPNV-Anschluss in der Nähe. In der Nähe: Badesee, ausgewiesene Fahrrad- und Wanderwege.

Stellplatz am Hofgut Hörstein

Gebührenfreier Stellplatz für 5 Mobile am Ortsrand an einem Bach auf dem Parkplatz eines Weinguts. Überwiegend eben, asphaltiert. Zentrum zu Fuß erreichbar. Am Platz: Restaurant. Anmeldung im Hotel Käfernberg, Mömbriser Str. 9. Hunde im Übernachtungspreis enthalten.

Stellplatz an der Willigisbrücke

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 30 Mobile direkt am Main. Überwiegend eben, teilweise schattig, geschottert mit Wiese, beleuchtet. Zentrum zu Fuß erreichbar. ÖPNV-Anschluss in der Nähe. Am Platz: Video-Überwachung. In der Nähe: Historische Altstadt auf dem Stiftsberg. Stiftsbasilika, Stiftsmuseum. Schloss Johannisburg mit Staatsgalerie. Landschaftspark Fasanerie. Holiday-Clean-Anlage unter der Adenauerbrücke am anderen Mainufer.

Stellplatz Lindenhof Bauernhof

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 3 Mobile außerhalb vom Ortsteil Ober-Eschbach an einem Bauernhof. Geschottert. Zentrum zu Fuß erreichbar. Am Platz: Stellplatz-Reservierung, Kiosk, Imbiss.

Stellplatz am Mainufer

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 8 Mobile am Ortsrand auf einem Parkplatz. Überwiegend eben, befestigt. Zentrum zu Fuß erreichbar. ÖPNV-Anschluss in der Nähe. In der Nähe: Streuobst-Erlebnisweg, Waldlehrpfad, Maintal-Radweg.

Wohnmobilstellplatz Mainz

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 56 Mobile. Überwiegend eben, teilweise schattig, geschottert und gepflastert, barrierefrei. Zentrum zu Fuß erreichbar. ÖPNV-Anschluss in der Nähe. Am Platz: Video-Überwachung. In der Nähe: Historische Altstadt mit Dom, Kurfürstliches Schloss, Holzturm, Osteiner Hof, Deutschordenhaus, Zitadelle.

Stellplatz am Taunus-Infozentrum

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 5 Mobile am Ortsrand direkt am Wald. Überwiegend eben, gepflastert. Am Platz: Restaurant, Imbiss, E-Bike-Verleih. In der Nähe: Park, ausgewiesene Fahrrad- und Wanderwege.

Reisemobilhafen Wiesbaden

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 36 Mobile am Ortsrand in der Nähe eines Feibads. Überwiegend eben, teilweise schattig, geschottert. ÖPNV-Anschluss in der Nähe. Am Platz: Video-Überwachung, Gasflaschenservice. In der Nähe: Thermen, Kurhaus, Casino. Nerobergbahn, Schiersteiner Hafen. Rheinsteigwanderung.

Camping-Tipps

Campingplatz Hof Gimbach

Kleiner Platz direkt am Waldrand. Teils befestigter, geschotterter und gepflasterter Untergrund mit Wiese. Der direkt daneben liegende Hof Gimbach ist im Taunus ein beliebtes Ausflugsziel mit Spielplatz und Tiergehege. Das Zentrum von Kelkheim ist zu Fuß erreichbar. Nur 8 Touristenplätze, ca. für 100 Dauercamper. Ganzjährig geöffnet.

Camping Main-Spessart-Park

Gepflegter Platz direkt am Mainradweg bei Triefenstein. Geneigtes, überwiegend terrassiertes Wiesengelände, abwechslungsreiche Bepflanzung. Mobilheime zum Mieten, Übernachten im Weinfass. Moderne Sanitäranlagen. E-Bike-Verleih, Sportanlage für Fußball, Beachvolleyball, Streetball und Badminton. Freizeithalle mit Tischtennis für Jugendliche. Streichelzoo, Spielplatz, Animation für Kinder, Wickelraum. 300 Meter zum Bootsplatz am Mainufer mit Slipanlage. 9,5 ha, 180 Stellplätze, 180 für Dauercamper. Ganzjährig geöffnet.

Campingplatz Mainparksee

Schön gelegener Platz direkt am Mainparksee. Teils unebener und teils schattiger Untergrund mit Rasen. Zentrum zu Fuß erreichbar, etwa 200 m langer Sandstrand mit Liegewiese, Sauna in direkter Nachbarschaft. Hochspannungsleitung am Rand der Zeltwiese, Autobahn in Hörweite. 6 ha, 40 Stellplätze, 300 für Dauercamper. Geöffnet April bis September.

Campingplatz Mainkur

Sehr gut gepflegter Platz am Fluss. Parkähnliches ebenes Wiesengelände mit altem Baumbestand, der teilweise angenehmen Schatten spendet. Bahnlinie in Hörweite. Am Mainradweg gelegen, von dem aus auch die Frankfurter City schnell erreicht ist. Spielplatz, Slipanlage für Motorboote. Zwischen Main und verkehrsreicher Straße gelegen, Bahnlinie in Hörweite. 1,7 ha, 50 Stellplätze, 42 für Dauercamper, keine Mietunterkünfte. Wieder geöffnet ab April 2024.

Campingplatz Maaraue

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Zweckmäßig ausgestatteter Platz auf der Insel Maaraue im Rhein mit Blick auf die gegenüberliegende Altstadt von Mainz samt Dom. Ebenes Wiesengelände mit altem Laubbaumbestand, teils von Hecken umgeben. Durch einen Radweg vom Rhein getrennt. Nachts ruhig. 2 ha, 80 Plätze, 20 für Dauercamper. Geöffnet von April bis Mitte Oktober.   © Promobil

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