• Die Untersuchungen zu Mobbingvorwürfen gegen Herzogin Meghan sind beendet.
  • Doch der Palast möchte die Ergebnisse nicht öffentlich machen.
  • Dafür steht das Königshaus nun in der Kritik.

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Über mehrere Monate ging der britische Palast Vorwürfen gegen Herzogin Meghan nach, der zuvor Mobbing unterstellt worden war. Zwar sind die Untersuchungen nun zu Ende, deren Ergebnisse werden allerdings nicht öffentlich gemacht. Denn wie eine hochrangige Quelle aus dem Palast erklärte, sei den Mitarbeitern, die an der Untersuchung mitgewirkt haben, Vertraulichkeit zugesichert worden, so britische Medienberichte. Doch die Geheimhaltung wird nun von vielen Seiten kritisiert.

Die "Besessenheit des Buckingham Palastes von der Geheimhaltung" sei eine "Gefahr", wird der ehemalige Regierungsminister und Autor des Royal-Buches "And What Do You Do?", Norman Baker, von "Newsweek" zitiert. Baker sagte dem US-Nachrichtenmagazin weiter, dass er als Mitglied der britischen Regierung mit ähnlichen Fragen der Vertraulichkeit konfrontiert gewesen sei. "Natürlich müssen einige Leute geschützt werden, aber das kann man tun, indem man die Namen unkenntlich macht", erklärte er. Die Schlussfolgerung, die Ergebnisse nicht zu veröffentlichen, sei keine Option.

Gefahr vor unterschiedlichen Versionen

Und dann kommt er zum Punkt: "Die Gefahr bei dieser Geheimhaltungsbesessenheit des Palastes besteht darin, dass eine Version der Geschichte in Kalifornien und eine andere in London veröffentlicht wird und man nicht weiß, was die Wahrheit ist. Es wäre viel besser, wenn sie es gleich veröffentlichen würden." Und er fügte hinzu: "Transparenz ist ein großes Reinigungsmittel. Geheimniskrämerei führt zu Arroganz und Vertuschung und ermutigt die Menschen zu Fehlverhalten. Wenn man die Dinge immer wieder aufdeckt, benehmen sich die Leute nicht daneben."

Nicht nur Meghans Ruf steht auf dem Spiel, sondern auch der des Palasts, dessen Aufgabe es ist, ein positives Umfeld für Mitarbeiter und Familienmitglieder zu schaffen. Und auch bei den ehemaligen Meghan-Mitarbeitern könnte die Geheimniskrämerei schlecht angekommen sein. Auch ihnen wurde das Ergebnis nicht mitgeteilt, damit werden sie nie offiziell erfahren, ob sie nun schlecht behandelt wurden oder nicht.

Verhalten des Palasts sei "zutiefst unaufrichtig"

Graham Smith, Geschäftsführer der Anti-Monarchie-Kampagnengruppe Republic, sagte dem US-Nachrichtenmagazin: "Ich denke, das ist zutiefst unaufrichtig. Es sieht so aus, als ob sie [Buckingham Palast, Red.] den Leuten erlauben, eigene Schlüsse zu ziehen über Herzogin Meghan und ob das Mobbing stattgefunden hat oder nicht, ohne es zu klären." Er findet aber: "Die Leute sollten wissen, ob etwas passiert ist und ob das Ergebnis zugunsten der einen oder der anderen Seite ausgefallen ist. Ich denke, das lässt alle im Ungewissen, und das scheint mir allen Beteiligten gegenüber sehr unfair zu sein."

Vereinzelt gibt es auch Verständnis für die Geheimhaltungsentscheidung. Die Königin sei der Meinung, dass es genug Drama um Prinz Harry und Herzogin Meghan gebe und wolle daher, dass die Mobbinguntersuchung der Herzogin privat gehandhabt werde, wird ein royaler Experte von "Mail Online" zitiert. Auf diese Weise könne "ein Schlussstrich" gezogen werden.

Die Hintergründe der Untersuchung

Die Untersuchung wurde im März 2021 vom Buckingham Palast in Auftrag gegeben - als Folge eines Berichts in der Zeitung "The Times". Darin wurde behauptet, dass es gegen die Herzogin von Sussex eine Mobbingbeschwerde gebe. Laut den Anschuldigungen in der Beschwerde, die "The Times" zufolge im Oktober 2018 eingereicht wurde, soll Meghan zwei persönliche Assistenten vertrieben und das Selbstvertrauen eines dritten Mitarbeiters beschädigt haben.

Einen Tag später kündigte der Palast eine Prüfung der Vorwürfe an. Man sei "wirklich sehr besorgt über die Anschuldigungen in der Times", hieß es in einem Statement. Daher werde man die in dem Artikel beschriebenen Umstände prüfen. Eine externe Anwaltskanzlei war mit den Nachforschungen beauftragt worden.

Am Mittwoch (29. Juni) gab Palastmitarbeiter Sir Michael Stevens im Rahmen eines turnusmäßigen Pressebriefings dann lediglich bekannt: "Ich weiß, dass viele von Ihnen wissen wollen, ob unser jährlicher Bericht [Sovereign Grant Report] irgendwelche Informationen über die Überprüfung der alten Mobbingvorwürfe enthält, die wir im März 2021 angekündigt haben", sagte er und sogleich hinterher: "Der Bericht enthält dazu nichts. Wie wir bereits vergangenes Jahr sagten, wurde diese Untersuchung privat durchgeführt und es wurden keine öffentlichen Gelder dafür ausgegeben." Eines bestätigte Stevens dann aber doch: "Die Überprüfung ist abgeschlossen und die Empfehlungen für unsere Richtlinien und Verfahren wurden umgesetzt, aber wir werden uns nicht weiter dazu äußern."


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