Zwei Jahrzehnte lang durfte Oscarpreisträger Adrien Brody die Academy Awards nur noch als Zuschauer besuchen. In diesem Jahr könnte er dank "Der Brutalist" aber wieder mit einem Goldjungen auf der Bühne stehen.
Wenn
So oder so ist allein die diesjährige Nominierung für das Drama "Der Brutalist" (insgesamt zehn Nominierungen) von Brady Corbet (36) ein gigantischer Fingerzeig von und für Brody. Denn nach seinem glorreichen Abend am 23. März 2003 schien ihn der gefürchtete Oscar-Fluch mit voller Wucht getroffen zu haben. Soll heißen: In der Folgezeit seiner Auszeichnung war er zwar in zahlreichen Filmen zu sehen, stets stand er dabei aber im Schatten seiner eigenen Oscar-Leistung. Dass er etwa in M. Night Shyamalans (54) "The Village" oder
Verlassen konnte er sich in den Jahren nach "Der Pianist" vor allem auf Wes Anderson (55). Der Regisseur ist bekannt für seine Casting-Treue und gab Brody ein ums andere Mal einen Part in einem seiner Filme - angefangen mit "Darjeeling Limited" aus dem Jahr 2007 und bis zuletzt in "Asteroid City" von 2023.
Für auszeichnungswürdig wurde aber lange Zeit keine von Brodys Rollen angesehen. Erst 2015 war er wieder für einen renommierten Preis nominiert, der Fernsehfilm "Houdini" hatte ihm die Chance auf einen Emmy eingebracht. Den schnappte ihm aber Richard Jenkins (77) für die Miniserie "Olive Kitteridge" weg.
Er gilt inzwischen als Favorit
Seine erneute Oscar-Nominierung für "Der Brutalist" darf also zumindest als Wiederauferstehung in der öffentlichen Wahrnehmung und Wertschätzung angesehen werden. Zumal er für die Rolle auch schon prämiert wurde: Bei den Golden Globes, die gerne als Gradmesser für die Academy Awards angesehen werden, gab es den Preis in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller - Drama".
Bei den US-Buchmachern wird folglich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Vorteil Brody gegen
Sollte am Ende wirklich Chalamet das Oscar-Rennen machen, so hätte er sogleich auch Brody den eingangs erwähnten Rekord abgeluchst. Der "Dune"-Star wurde erst im vergangenen Dezember 29 Jahre alt und wäre somit noch etwas jünger als Brody es bei seinem Triumph 2003 gewesen ist.
Die Vor- und Nachteile unendlicher Macht - darum geht es in "Der Brutalist"
Im Amerika der Fünfzigerjahre möchte der ungarische Architekt László Toth (Brody) einen Neuanfang im US-Bundesstaat Pennsylvania wagen. Auf sich allein gestellt, versucht er sich in seiner neuen Heimat zu behaupten und die Beziehung zu seiner Frau Erzsébet (Felicity Jones) wieder aufzubauen, die durch den Zweiten Krieg auf eine harte Probe gestellt wurde.
Als der wohlhabende und prominente Industrielle Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) Toths Talent als Baumeister erkennt, beauftragt er ihn mit einem Mammutprojekt: Zu Ehren von Van Burens verstorbener Mutter soll er ein monumentales Gebäude errichten. Zunächst ist Toth von den schier unendlichen finanziellen und kreativen Möglichkeiten des Projekts angetan. Nach und nach muss er jedoch ebenso feststellen: Der Preis dieser Macht ist hoch - zu hoch? (stk/spot) © spot on news
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