Seine Filme haben Geschichte geschrieben und immer wieder für Polemik gesorgt. Nun ist der italienische Regisseur und Oscar-Preisträger Bernardo Bertolucci gestorben.
Der italienische Filmregisseur Bernardo Bertolucci ist tot. Der 77-Jährige sei am Montagmorgen in seinem Haus in Rom gestorben, sagte eine Sprecherin seiner Agentur der Deutschen Presse-Agentur. Er habe an Krebs gelitten.
Der zweifache Oscar-Preisträger saß seit Jahren wegen einer misslungenen Bandscheiben-Operation im Rollstuhl. Bekannt ist er für seine Meisterwerke "Der letzte Tango in Paris", "1900" und "Der letzte Kaiser". Nach zehnjähriger Regiepause war Bertolucci mit "Ich und du" (2012) in die Kinos zurückgekehrt.
Der "letzte Meister des italienischen Films"
Er werde als einer der Größten des italienischen und internationalen Films erinnert werden, erklärten die Internationalen Filmfestspiele von Venedig auf Twitter. Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" nannte Bertolucci den "letzten Meister des italienischen Films", der nicht nur Regisseur, sondern auch Dichter, Produzent, Polemiker und brillanter Autor gewesen sei.
Am 16. März 1941 wurde Bertolucci in Parma geboren und ging später bei Regisseur Pier Paolo Pasolini in die Lehre.
Gelobt wurde Bertolucci für die Bandbreite seines Werks, das schon vor seinem Tod zu den Klassikern der Moderne zählte: Seine Filme thematisierten das Verbotene, das Verborgene, sexuelle Gefühle; sie waren politisch und historisch.
1987 feierte Bertolucci seinen wohl größten Erfolg. "Der letzte Kaiser" ging mit neun Oscars und vier Golden Globes in die Kinogeschichte ein. In dem Film geht es um das Leben des letzten chinesischen Imperators, der bereits als Dreijähriger an die Macht kam, von den Untertanen als Gott verehrt wurde und "wie ein Gefangener seiner eigenen Macht lebte". Bertolucci durfte damals als erster westlicher Regisseur an Originalschauplätzen in Peking drehen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.