Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche – mit apokalyptischer Unterhaltung bei Netflix und Ben Beckers Debüt als Hauptdarsteller in einer Serie.

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Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.

"Leave The World Behind", Netflix

Julia Roberts
Ist zunehmend verzweifelt: Amanda Sandford (Julia Roberts). © 2023 Netflix

Weihnachten und Weltuntergang haben auf den ersten Blick eigentlich nichts miteinander zu tun. Weshalb Netflix regelmäßig auf einen apokalyptischen Advent setzt, erschließt sich daher nicht wirklich. Nach George Clooneys Einsiedlerdasein in "The Midnight Sky" (2020) und der beißenden Gesellschaftssatire "Don't Look Up" (2021) mit Leonardo DiCaprio ist es auch 2023 wieder so weit: Im Dystopie-Thriller "Leave The World Behind" bekommt es Hollywoods Prominenz um Julia Roberts, Mahershala Ali und Ethan Hawke mit seltsamen Signalen zu tun.

Dass sowohl Internet als auch Mobilfunk, Fernsehen und Radio nach einem mysteriösen Ereignis am Strand den Dienst versagen, rüttelt die heile Luxuswelt von Amanda (Julia Roberts) und Clay Sandford (Ethan Hawke) durcheinander. Zusätzlich bringen ungebetene Gäste Unruhe ins Sandford'sche Urlaubsdomizil. G.H. Scott (Mahershala Ali) und Tochter Ruth (Myha'la) geben an, sie seien die Eigentümer des Hauses – allerdings ohne nachvollziehbaren Nachweis. Ob der Notsituation gewähren ihnen die Sandfords aber Zuflucht, verbannen sie jedoch in die fensterlose Kellerwohnung.

Von Actionorgien im Stile eines Roland Emmerich ist "Leave The World Behind" weit entfernt. Stattdessen nimmt sich das dystopische Kammerspiel Themen wie Rassismus und Klassenvorurteilen an. Entsprechend dauert es etwas, bis der prominent besetzte und atmosphärisch inszenierte Film an Spannung gewinnt. Irgendwann bricht sich die Hölle dann aber doch erbarmungslos Bahn – zu sehen ab 8. Dezember bei Netflix.

"Boom Boom Bruno", Warner TV

Ben Becker
Vorschriften sind für Bruno (Ben Becker) eher Orientierungshilfen. © 2022 Turner Broadcasting System / Odeon Fiction GmbH / Frédéric Batier

Sein Serienheld sei ein "dreckiger, laut bellender Straßenköter", beschreibt Regisseur Maurice Hübner die Titelfigur von "Boom Boom Bruno". Und das ist im Falle von Bruno (Ben Becker) noch sehr wohlwollend ausgedrückt. Politische Korrektheit geht dem selbsterklärten Provinz-Sheriff und hemdsärmlig agierenden Polizisten am Allerwertesten vorbei. "Weicheicher, Schwuchteln, Tunten, Lesben mit Kurzhaarschnitt" brauchen Bruno erst gar nicht zu kommen.

Entsprechend ist er wenig begeistert, als er mit seinem neuen Partner Mark (Vincent zur Linden) den Tod einer Dragqueen aufklären soll. Mit "Fummelfeen" hat der Sexist nämlich - wenig überraschend - nichts am Hut. Doch alle Klagen und derben Fluchereien verhallen, schließlich hat Bruno seiner neuen und resoluten Chefin Bo (Alessija Lause) zu beweisen, dass er ein "echter Mann" ist.

Brunos unflätige, diskriminierende und abwertende Tiraden bewegen sich stets haarscharf an der Grenze zwischen überspitzter Comedy und unangenehmen Stammtischparolen. Stärker ist die Serie vor allem dann, wenn Brunos sanfte Seite durchschimmert. Etwa, wenn er Kollege Mark beim gemeinsamen Angelwochenende ein väterlicher Mentor ist, oder er im vergeblichen Werben um Stripperin Alice (Sabrina Ceesay) entdeckt, dass ein Mann eben nicht nur flotte Sprüche und Machismogehabe an den Tag legen muss.

Ab 7. Dezember startet "Boom Boom Bruno" bei Warner TV (zubuchbar unter anderem via Sky und MagentaTV).

"23 - Der mysteriöse Tod eines Hackers", WOW

Frank Plasberg
Der ehemalige Polizeireporter Frank Plasberg kehrt in der True-Crime-Doku zu seinen Wurzeln zurück. © Sky Deutschland / Ansager & Schnipselmann

Mit nur 23 Jahren kam Karl Koch 1989 ums Leben. Weshalb das junge Computergenie sein Leben lassen musste, ob er seinem Dasein selbst ein Ende setzte oder Opfer einer Gewalttat wurde, ist indes bis heute unklar. Daran ändert auch der Sky-Dokumentarfilm "23 - Der mysteriöse Tod eines Hackers" nichts. Trotzdem dürften Zuschauerinnen und Zuschauer mit True-Crime-Affinität ob des spektakulären Aufstiegs und Falls von Karl Koch auf ihre Kosten kommen.

Nach einer schwierigen Kindheit entdeckten der junge Karl und seine Freunde Anfang der 1980er Jahre Computer für sich. Rasch rückte Schule für den visionären Geist in den Hintergrund, stattdessen stand das Hacken an erster Stelle. Um die Nächte produktiv arbeiten zu können, machten rasch Drogen die Runde unter den Hackerfreunden – und führten zu einem Plan mit weitreichenden Konsequenzen. Die Hacker suchten bewusst die Nähe zum russischen Geheimdienst, um in dessen Namen westliche Institutionen auszuspionieren.

Was 1989 als KGB-Hack in die Kriminalgeschichte einging, dröselt der Sky-Dokumentarfilm nachvollziehbar und mit Erläuterungen einiger damals Beteiligten auf. Darüber hinaus versuchen sich die Macher an einem Psychogramm von Karl Koch – vom Tech-Genie bis zum Drogenjunkie – und gehen verschiedenen Theorien über Kochs Ableben auf den Grund. "23 - Der mysteriöse Tod eines Hackers" startet am 7. Dezember bei Sky.

"Fast & Furious 10", WOW

Vin Diesel
Wo Dominic Toretto (Vin Diesel) auftaucht, rappelt es. © 2023 Universal City Studios Productions LLLP

Halsbrecherische Verfolgungsjagden im Auto sind den Machern der "Fast & Furious"-Filme schon längst nicht mehr genug. Nachdem es die Bleifüße um Dom Toretto (Vin Diesel) in einer besonders wirren Episode samt Autos sogar ins Weltall verschlug, bleiben sie in "Fast & Furious 10" immerhin am Boden. Halsbrecherische Action gibt es in dem Adrenalinfeuerwerk selbstredend trotzdem. Unter anderem flitzt Toretto an einem beinahe senkrecht verlaufenden Staudamm in die Tiefe, während oben zwei Tanklaster in Flammen aufgehen – business as usual!

Weil es bei weitem nicht nur in dieser Sequenz kracht, raucht und scheppert, was das Zeug hält, verwundert das Filmbudget von mehr als 300 Millionen Euro nicht. Neben Stunts und Spezialeffekten dürfte auch der prominente Cast um Neu-Bösewicht Jason Momoa ("Aquaman") ordentlich zu Buche geschlagen haben. Als völlig irrer Gangster-Sohn Dante Reyes sinnt Momoa auf Rache. Schließlich haben Toretto und Co. dessen Vater bei einem großen Coup einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Welcher der beiden Kontrahenten am Ende als Sieger des actiongewaltigen Duells hervorgeht, können Streamingfans ab 8. Dezember bei WOW erfahren. Übrigens: Während sich vor der Kamera zahlreiche bekannte Gesichter hinters Steuer klemmen, sitzt auf dem Regiesessel ein neuer Filmemacher. Auf Justin Lin folgte Louis Leterrier ("The Transporter").  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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