In der Weihnachtsromanze "Last Christmas" ist GoT-Star Emilia Clarke als zynische Weihnachtselfe mit Fast-Food-Problem zu sehen. Wer eine seichte Komödie erwartet, wird vor allem in der zweiten Filmhälfte von einer feinfühligen Tragikomödie mit Tiefgang überrascht.
Kate (
Ihr Job als Weihnachtselfe in einem Laden, in dem das ganze Jahr über Feiertagsstimmung herrscht, macht die Situation nicht besser. Zu allem Unglück fliegt sie kurz vor Weihnachten auch noch aus ihrer Londoner WG. Alles in allem könnte man sagen: Es läuft nicht besonders gut für Kate. Bis zu dem Tag, an dem sie Tom (
Zarte Romanze im weihnachtlichen London
Tom ist ein begeisterter junger Mann mit Vorliebe fürs Fahrrad fahren. Er leistet Freiwilligenarbeit in einem Obdachlosenheim, sieht gerne nach oben (im übertragenen und wörtlichen Sinne) und ist alles in allem ein sehr positiver Mensch.
Und er scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, der notorisch zynischen Berufs-Weihnachtselfe eine neue Sichtweise auf die Welt zu geben.
Gemeinsam unternehmen sie Spaziergänge durch das abendliche Vorweihnachtslondon, machen einen spontanen nächtlichen Schlittschuhausflug und entdecken einen versteckten Garten im Herzen der Stadt.
Es scheint sich eine zarte Romanze zwischen den beiden unterschiedlichen Menschen anzubahnen. Tom weckt Gefühle in Kate, die sie seit ihrer Erkrankung nicht mehr spürte.
Mehr und mehr lässt die sonst so zynische Kate Gefühle zu, schüttet dem Unbekannten ihr Herz aus und beschließt, ihr Leben auf Vordermann zu bringen - bis Toms Vergangenheit das Paar einholt.
Britischer Humor und charmante Darsteller
Mit wundervollem britischen Humor und zeitweise fast slapstickhaften Einlagen von GoT-Star Emilia Clarke kommt die erste Hälfte von "Last Christmas" locker luftig daher. Dabei ist der Humor nie unter der Gürtellinie, die Witze gut platziert und Clarke liefert eine Glanzleistung als leicht überzeichnete Mittzwanzigerin in der Krise.
Emma Thompson in der Rolle der jugoslawischen Übermutter mit starkem Akzent und Hang zu unangemessenen Bemerkungen verleiht dem Film mehr Würze und sorgt für einige laute Lacher.
Ebenso Michelle Yeoh in der Rolle der strengen asiatischen Weihnachtsverkäuferin "Santa", der man ihren Hang zu weihnachtlichem Kitsch und Romantik zu Anfang so gar nicht abkaufen möchte, liefert eine einfühlsame Darbietung ihrer Figur.
Und natürlich die Traumpaarung Emilia Clarke und Henry Golding. Die beiden Hauptdarsteller scheinen für den lustigen ersten Teil des Films wie zugeschnitten und man wünscht sich prompt ein paar weitere schöne Romantikkomödien mit den beiden in den Titelrollen, ganz nach dem "Tom-Hanks-Meg-Ryan"-Prinzip.
Unerwartet ernste Töne in "Last Christmas"
Umso unerwarteter trifft den Zuschauer dann die Härte der Ernsthaftigkeit des zweiten Teils des Films, der sich mehr mit Kates vergangener Erkrankung auseinandersetzt. Wer sich also auf einen lustigen, seichten Filmabend eingestellt hat, sei hiermit vorgewarnt. Zuweilen seichte Comedy und Karikatur gibt es in der ersten Hälfte, zum Ende hin wandelt sich der Film in eine einfühlsame Tragikomödie.
Eines sei schon vorweg genommen: Romantik-Fans werden den Film lieben. Auch Weihnachtsfans kommen durch die wunderschöne Stimmung Londons im Winter voll auf ihre Kosten. Aber auch dem Kitsch-Kino eher abgeneigte Zuschauer werden den Kinosaal positiv überrascht und mit dem einen oder anderen Tränchen im Auge verlassen. Denn am Ende stellt sich eine Zeile aus George Michaels Weihnachtsklassiker, nach dem der Film benannt ist, als wahrer heraus, als anfangs vermutet.
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