Mit "Ant-Man And The Wasp: Quantumania" startet das mächtige Marvel Cinematic Universe (MCU) in seine fünfte Phase. Scott Lang, Tochter Cassie und die van Dynes müssen sich darin nicht nur in der verrückt-bunten Quantenebene zurechtfinden, sondern treffen auch auf Kang, den neuen filmübergreifenden Bösewicht des Universums.
Scott Lang (
Was genau sie dort erlebt hat, hat sie allerdings nie verraten, was sich schon bald als schwerer Fehler herausstellt. Denn Scotts Tochter Cassie (Kathryn Newton) hat mithilfe des stolzen Stiefopas Hank ein Gerät gebaut, das Signale aus anderen Dimensionen empfängt und auch versendet. Zack! wird beim Probelauf die ganze Patchwork-Familie in die Quantenebene gesaugt.
Skurrile Wesen und ein neuer Superschurke
Da wir schon beim mittlerweile dritten "Ant-Man"-Soloabenteuer sind, ist diese Welt im subatomaren Bereich dem Zuschauer natürlich nicht unbekannt. Doch so detailreich haben wir dieses Reich noch nie gesehen. Und erst recht nicht die skurrilen Figuren: ein laufender Brokkoli. Lebende Häuser, die zugleich Raumschiffe sind. Ein freundlicher Gelee-Blob mit einer Obsession für Körperöffnungen.
Es erinnert oft an "Stars Wars" – von abgefahrenen Humanoiden wie auf Mos Eisley bis zu imposanten Truppenaufmärschen wie bei der Ersten Ordnung. Doch darf man das eher als Verbeugung, denn als Abkupfern sehen. Dazu hat Bill Murray einen lässigen Gastauftritt als ziemlich Bill-Murray-hafter und richtig fieser Lord Krylar.
Und schließlich Kang (großartig: Jonathan Majors, und schon bald in "Creed III" zu sehen). Der steckt schon eine Weile in dieser Welt fest, wofür Janet ursächlich verantwortlich ist. Klar, dass er auf Rache sinnt. Und klar, dass er es nicht erwarten kann, loszuziehen, um seinem Beinamen "Der Eroberer" alle Ehre zu machen, wovon auch unsere Welt "hier oben" betroffen wäre.
Fantasievoller Start in die Phase 5
"Ant-Man And The Wasp: Quantumania" funktioniert – wie nahezu alle Marvel-Filme zuvor – als Einzelfilm, mehr noch aber als Teil des MCU. Dazu zählen nicht nur die Kinofilme – sondern auch die Serien (alle zu sehen auf dem Streamingdienst Disney+). Man muss "Loki" nicht zwingend gesehen haben, um sich zu amüsieren, schaden kann es aber nicht. Den meisten Fans der Comicverfilmungen muss man das ohnehin nicht ans Herz legen.
So ist das Lebenswerk von Marvel-Boss Kevin Feige nun in die Phase 5 eingetreten. In Phase 4 hatte man sich, nachdem die Ära Thanos schon davor beendet war, Diversität und weniger bekannten Charakteren gewidmet. Was mal mehr, mal gar nicht gelang. Den großartigen "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings" mit dem ersten asiatischen Titelhelden verdanken wir der Strategie genauso wie den leider zu langatmig geratenen "Eternals".
"Thor – Love and Thunder" reihte so viele schrille Gags aneinander, dass der Spaß fast auf der Strecke blieb, während "Black Panther: Wakanda Forever" Tiefgang und große Gefühle bot und eigentlich nicht nur Angela Bassett (Queen Ramonda) eine Oscar-Nominierung verdient hätte.
"Quantumania" fällt trotz der fantastischen Welt der Quantenebene geradezu bodenständig aus. Gags gibt es reichlich, aber sie sind gewählt platziert. Der Bösewicht ist supercharismatisch und macht Lust auf weitere Begegnungen. Die Sidekicks sind liebens- und die Effekte sehenswert. Und auch wenn erste Kritiken und Comic-Puristen den Film verreißen: Er ist schlicht ein Spaß für die ganze Familie und in den 124 Minuten wird auch jüngeren Fans garantiert nicht langweilig.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.