Schon als die Nominierungen in der Oscar-Kategorie "Beste Schauspielerin" vorgetragen wurden, ging bei einem Namen ein Raunen durch den Saal: Olivia Colman. Dass die 45-Jährige dann tatsächlich für ihre Rolle als Queen Anne in "The Favourite" ausgezeichnet wurde, überraschte da schon nicht mehr. Doch nicht nur für ihre Rolle wurde Colman in dieser Nacht gefeiert.

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Eine Queen, wie sie Olivia Colman in der Historien-Groteske "The Favourite – Intrigen und Irrsinn" spielt, hat die Filmwelt noch nicht gesehen.

Mit viel Mut zur Hässlichkeit verwandelte sich die britische Schauspielerin in die kränkelnde, mal hilflose, mal herrische Monarchin Anne Stuart - und setzte so im ersten Anlauf eine Oscar-Nominierung in Gold um. Schon im Januar hatte ihr die Rolle einen Golden Globe als beste Komödien-Darstellerin beschert.

Mit nur einem Oscar bei zehn Nominierungen blieb die schrille Sittenkomödie des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos zwar hinter den Erwartungen zurück. Doch dafür wird die dreifache Mutter aus Norwich gefeiert wie keine andere.

Colman wird für ihre Oscar-Dankesrede gefeiert

Nicht nur das Publikum im Dolby Theater tobte und spendete Colman Standing Ovations, als sie den Oscar auf der Bühne entgegennahm. Auch bei Twitter wird die Schauspielerin, die vielen aus der Krimi-Serie "Broadchurch" bekannt sein dürfte, bejubelt und gefeiert.

Das liegt nicht nur an ihrer schauspielerischen Leistung, für die sie mit dem wichtigsten Preis der Filmwelt ausgezeichnet wurde, sondern auch ganz speziell an ihrer - etwas konfusen - Dankesrede.

Die Kommentare dazu auf Twitter reichen von "Beste Oscar-Rede EVER" bis "Sympathischste Oscar-Gewinnerin aller Zeiten".

Oscars 2019: Olivia Colmans Dankesrede

So sympathisch bedankt sich Olivia Colman für ihren Oscar als "Beste Hauptdarstellerin". © YouTube

"Du warst so lange mein Idol"

Mit den Worten "Das ist ganz schön anstrengend" beginnt Colman völlig aufgelöst ihre Rede, und fährt fort: "Das ist lustig. Ich habe einen Oscar bekommen." Sie kann es selbst nicht fassen, dass sie wirklich gewonnen hat.

"In dieser Kategorie mit diesen außergewöhnlichen Frauen zu sein - Glenn Close, du warst so lange mein Idol", sagte sie an die ebenfalls nominierte Hollywood-Diva gerichtet. Close – die schon siebenmal nominiert war und immer leer ausging – den Oscar vor der Nase wegzuschnappen, habe sie nicht gewollt.

Neben ihrer Familie bedachte die Oscar-Gewinnerin in ihrer Rede auch ihre Co-Stars aus "The Favourite". "Emily [Emma Stone, Anm.d.Red.] und Rachel [Weisz], die beiden schönsten Frauen der Welt, in die man sich verlieben und mit denen man jeden Tag zusammenarbeiten kann." Als Königin Anne verliebt sie sich in die beiden. Das sei, wie man sich wohl vorstellen könne, nicht sehr hart gewesen.

Nach diesem Oscar-Gewinn für ihre Rolle als Queen Anne Stuart wartet schon der nächste königliche Auftritt auf die Britin: In der dritten und vierten Staffel der Netflix-Serie "The Crown" soll sie die britische Queen Elizabeth II. verkörpern. (jwo/dpa)

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