Haben nur gedopte Boxer eine Chance auf den Sieg? Und wie geht es mit dem Schweizer "Tatort" weiter? Diese und weitere Fragen wirft der neue Schweizer Krimi auf.

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Der vorletzte Fall des Schweizer "Tatort"-Duos Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer) taucht in die Boxsport-Szene und den Alltag in einem Schweizer Gefängnis ein. Letzteres schmeckt eher nach Hollywood als nach realem Gefängnisalltag, doch entspricht der desillusionierende Blick auf das Thema Doping eher der Realität. Wir klären offene Fragen zu "Tatort: Ausgezählt".

Ist das Thema Doping im Boxsport wirklich so omnipräsent?

"Definitiv" gebe es im Boxsport professionelle Dopingstrukturen, ähnlich wie im Radsport, sagte Margaret Goodman von der Voluntary Anti-Doping Association (Vada) dem "Spiegel" vor Kurzem in einem Interview. "Das Problem ist deutlich größer als viele glauben. Und das, obwohl die Risiken und Nebenwirkungen des Dopings zu schwerwiegend sind, um sie zu ignorieren." Anabolika – die auch im "Tatort" zur Sprache kommen – seien die am häufigsten genutzten und nachgewiesenen Substanzen.

Wo entstanden die Gefängnisaufnahmen?

Gedreht wurde in einer realen, funktionierenden Justizvollzugsanstalt, und zwar in der JVA Lenzburg im Kanton Aargau. Für Regisseurin Katalin Gödrös die größte Herausforderung der Dreharbeiten. "Und", wie sie selbst im Gespräch mit dem SRF zugibt, "diese teilweise sehr tristen Realitäten haben natürlich eher wenig mit unserer überhöhten Fiktion zu tun." Gemeint ist damit sicherlich die nahezu mafiöse Macht, mit der Häftling Pius Küng (Pit-Arne Pietz) über seine Mitinsassen und sogar Wärter regiert. Aber, wie sie findet, spannend sei es auf jeden Fall.

Wann gibt es die nächste "Tatort"-Folge?

Der vorletzte "Tatort" aus Luzern ist bis auf Weiteres der letzte neue Fall. Nach dem 16. Juni geht es für die Krimireihe erst einmal in die Sommerpause. Wann die nächste Folge ausgestrahlt wird und in welcher Region diese stattgefunden hat, hat die ARD bislang noch nicht bekanntgegeben. In der Regel geht es im August mit frischem Stoff weiter. Bis dahin können Zuschauer ihren Krimi-Entzug mit Wiederholungen überbrücken. Am 23. Juni wird zur gewohnten Primetime am Sonntag "Borowski und das dunkle Netz" (Erstausstrahlung: März 2017) gezeigt, in der Woche darauf folgt "Fall Holdt" (November 2017) aus Hannover.

Wie geht mit dem Schweizer "Tatort" weiter?

Im Herbst wird die letzte Folge mit dem Team Flückiger und Ritschard ausgestrahlt. Danach geht es mit einem neuen Duo weiter: Die Kommissarinnen Tessa Ott (Carol Schuler) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) ermitteln fortan in Luzern, wie der SRF im Mai bekanntgab. Die Dreharbeiten der ersten Krimis sollen Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die erste Folge soll im Herbst 2020 ausgestrahlt werden.

War Heinz Oberholzer schon einmal im "Tatort" zu sehen?

Das Gesicht von Liz Ritschard verrät es sofort: Heinz und "Ritschie" kennen sich schon seit geraumer Zeit. Wie sich herausstellt, ist Oberholzer ein Ex-Polizist und die beiden haben bereits zusammengearbeitet. Kam er also im "Tatort" schon einmal vor? Nein, der Zuschauer kennt die Figur des Heinz Oberholzer bisher nicht, seinen Darsteller allerdings schon. Peter Jecklin war 2012 bereits in der Folge "Skalpell" im Schweizer "Tatort" zu sehen – übrigens der erste gemeinsame Fall von Stefan Gubser und Delia Mayer. Damals spielte er den Täter, der den Tod seiner Tochter rächen wollte. (jic)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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