"Game of Thrones": Das war nun also die letzte Folge. Und wohl selten hatten Fans so hohe Erwartungen an den Abschluss einer TV-Serie. Ob die Episode "Der Eiserne Thron" in Staffel 8 diesem Anspruch gerecht werden konnte, wer denn nun am Ende auf dem Thron sitzt und was sonst noch passiert ist, erfahren Sie hier.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Doreen Hinrichs dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Groß waren die Möglichkeiten im Kampf um den Eisernen Thron ja nicht mehr, denn eine Vielzahl der Protagonisten hat die vergangenen 73 Folgen nicht überlebt. Und mit der Entwicklung der verbliebenen Charaktere waren einige Fans mehr als unzufrieden.

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Das ging zuletzt sogar so weit, dass Fans mit Hilfe einer Petition erreichen wollten, dass die Produzenten die achte Staffel neu drehen. So stellte sich vor dem großen Finale also nicht nur die Frage, wer denn am Ende triumphieren und Herrscher von Westeros sein würde, sondern auch, ob es den Machern gelänge, einen versöhnlichen Abschluss zu finden.

Letzteres scheint noch schwieriger, als den Thron zu erobern - und wir verraten Ihnen, ob die Bemühungen von Erfolg gekrönt waren.

Obacht, Spoiler! Lesen Sie nur weiter, wenn Sie wirklich wissen möchten, wie "Game of Thrones" endet - oder es Ihnen total egal ist.

Die finale Folge der Fantasy-Serie beginnt dort, wo uns die letzte Episode "Die Glocken" verlassen hat: in dem Trümmerfeld, das einst Königsmund war. Tyrion (Peter Dinklage) schreitet über die Asche, vorbei an Leichen verbrannter Kinder und furchtbar entstellten Überlebenden.

Wem am Ende der letzten Episode noch nicht klar war, der muss jetzt erkennen: Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) ist zu einer unberechenbaren Herrscherin geworden.

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Und schon die nächste Szene bestätigt das noch einmal eindrucksvoll: Grauer Wurm (Jacob Anderson) ist gerade dabei, fünf Gefangene zu exekutieren. Fünf Männer, die sich längst ergeben haben, von denen keine Gefahr mehr ausgeht. Doch der Anführer der Unbefleckten ist ebenso unerbittlich wie seine Königin.

"Game of Thrones"-Finale: Cersei und Jaime für immer vereint

Unter den eingestürzten Mauern des Roten Bergfried findet Tyrion schließlich seine Geschwister - oder das, was von ihnen übrig ist. Der Anblick der engumschlungenen Cersei (Lena Headey) und Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) treiben dem letzten lebenden Lennister die Tränen in die Augen - und man kann nur spekulieren, ob er nur um Jaime weint, um das Ende seines Hauses oder das Elend der ganzen Welt.

Jon (Kit Harington) ist es schließlich, der Dany zur Rede stellt. Nicht wenige Zuschauer erwarteten wohl, dass er auf eine Frau mit wirrem Haar und ebensolchem Blick trifft, die sich an den Thron klammert und Befehle stammelt.

Doch Daenerys sieht besser aus denn je. Die kunstvoll geflochtene Frisur sitzt perfekt (wann auch immer sie Zeit dafür gefunden haben mag). Aber spätestens, als sie den Mund aufmacht und zu ihrer Rede ansetzt, weiß man, dass endgültig alles verloren ist.

Daenerys ist durch Worte nicht zu stoppen

Die Drachenkönigin hat kein Auge für das Elend um sich herum, sie sieht sich allen Ernstes noch immer als Befreierin der Menschen. Dass sie alle verbrannt hat, ist der Kollateralschaden. Doch das soll erst der Anfang gewesen sein: Dorne. Lennisport. Die ganze Welt. Überall will sie die Menschen von der Tyrannei befreien. Ob die nun wollen oder nicht.

Diese Stars lehnten GoT-Rollen ab

"Game of Thrones" ist ein weltweites Phänomen und hat aus einigen Darstellern hochkarätige Stars gemacht. Doch für folgende Schauspieler ist es dumm gelaufen: Sie haben GoT-Rollen abgelehnt. © ProSiebenSat.1

Erstes Opfer ihrer Machtbestrebungen scheint Tyrion zu werden. Die Hand wirft hin und weiß, dass seine Tage gezählt sind. Doch das ist ihm egal. Er bedauert lediglich, nicht früher auf seinen alten Freund Varys (Conleth Hill) gehört zu haben. Wie die Königin Verrat bestraft, durfte der ja bereits am eigenen Leibe erfahren. "Jetzt kann Varys‘ Asche zu meiner Asche sagen: Siehst du, ich hab's dir gesagt", kommentiert Tyrion gewohnt lakonisch seinen Aussichten.

Jon geht noch einmal zu Dany, die von Gnade nichts wissen will. Und er bestätigt sie, nennt sie seine Königin. Kann es sein, dass Ned Starks (Sean Bean) Ziehsohn die Fehler seines Vaters wiederholt und mehr auf Treueschüre setzt, als auf gesunden Menschenverstand?

Und just in dem Moment, als man es nicht mehr aushält ob dieser falsch verstandenen Ergebenheit zu Dany - zieht er den Dolch und tötet sie mit einem Stich ins Herz.

"Game of Thrones": Das Ende des Eisernen Thrones

Bei so manchem Zuschauer mag recht bald nach dem Schock die Freude einsetzen. Die Prophezeiung von Azor Ahai hat sich erfüllt, jetzt geht es erst richtig los mit der Fantasy in dieser Fantasy-Saga! (Auch wenn zu diesem Zeitpunkt gerade noch 40 Minuten Zeit bleiben.)

Doch weit gefehlt. Das Letzte an Magie, das uns die Macher gönnen, erscheint in Form des trauernden Drogon. Und ausgerechnet der macht endlich das, wozu die Menschen nicht in der Lage waren: Er erkennt, dass der Thron nichts als ein Haufen Eisen ist und die ganzen Leiden nicht wert und zerstört ihn - bevor er mit Danys Leiche davonfliegt.

Damit ist der erste Teil der finalen Episode vorbei. Der zweite beginnt mit dem wohl seltsamsten Tribunal, das Westeros und Welt je gesehen haben. Angeklagt ist Tyrion, doch außer Grauer Wurm hat ohnehin niemand Interesse an seinem Tod. Vor den derzeit mächtigsten Frauen und Männern soll über sein Schicksal und das des Kontinents verhandelt werden.

Und diese Szenen lassen noch einmal erahnen, wie viel der Geschichte, so wie sie von George R. R. Martin erdacht, wenn auch noch nicht niedergeschrieben wurde, den Verdichtungen in der Serienmacher zum Opfer gefallen ist.

Bran wird zum Herrscher von Westeros

Gesucht wird nun ein neuer König. Edmure Tully (Tobias Menzies) schlägt sich in aller Bescheidenheit gleich selbst vor, wird aber von Sansa (Sophie Turner) zurechtgestutzt. Nun wird über die neue Staatsform debattiert - Sam (John Bradley-West) erntet für seinen Vorschlag, es doch mal mit demokratischen Wahlen zu versuchen, nichts als Gelächter.

Wer macht's also am Ende? Bran (Isaac Hempstead-Wright). Hoch lebe Bran der Gebrochene! Alle zeigen sich einverstanden - bis auf Sansa. Aber da er nun mal Familie ist und in den letzten zehn Minuten Sendezeit auch bei totaler Raffung kein neuer Konflikt mehr erzählt werden kann, wird eben der Norden ein unabhängiges Königreich. Bran bleiben immerhin noch sechs Königreiche.

Tyrion wird dann übrigens "verurteilt": Er wird Brans neue Hand, um all die Fehler, die er gemacht hat, "wiedergutmachen zu können".

Jeder ist am Ende glücklich - auch die Zuschauer?

Und Jon? Der wird in guter, alter Tradition als "Bestrafung" an die Mauer geschickt - und stellt genau die Frage, die in diesem Moment wohl durch den Kopf von jedem Zuschauer schwirrt: "Es gibt noch eine Nachtwache?"

Bei Jons Abschied von seinen Geschwistern haben die Macher dann übrigens eine kleine Andeutung für alle versteckt, die sich gefragt haben, was Bran als Dreiäugiger Rabe eigentlich so getrieben hat. Als Jon sich am Ende bei Bran dafür entschuldigt, dass er nicht da gewesen sei, als der ihn gebraucht habe, antwortet der neue König: "Du warst genau dort, wo du sein musstest." Und lächelt.

Arya entscheidet sich derweil, den unbekannten Teil der Welt zu erkunden. Sansa wird endlich zur Königin des Norden gekrönt. Und Brienne (Gwendoline Christie), die am Ende auch im Kleinen Rat des neuen Königs sitzt, füllt Jaimes Seiten im Buch der Königsgarde: "Starb, als er seine Königin beschützte“. Das ist so unglaublich romantisch!

Apropos Kleiner Rat: Da sitzt auch Bronn (Jerome Flynn), der ganz im Kakerlaken-Stil tatsächlich auf der Seite der Gewinner steht. Das ist zwar irgendwie cool, aber so ganz ohne Herleitung auch ein wenig unbefriedigend. Umso befriedigender dafür: Aus Pod, dem Knappen, wird der Ritter Ser Podrick!

Das Ende der Folge gehört wieder Jon, der in der Schwarzen Festung an der Mauer nicht nur Tormund (Kristofer Hivju) wiedertrifft, sondern auch seinen Schattenwolf Geist (das mit den Drachen war nur eine kurze Affäre!) und mit den verbliebenen Wildlingen in das Land jenseits der Mauer reitet.

Mit "Der Eiserne Thron" endet nun die große Saga, die uns fast zehn Jahre lang begleitet und beschäftigt hat. Die letzte Episode ist eine gute - doch die hohen Erwartungen der Fans konnte sie eigentlich von vornherein ohnehin nicht erfüllen. Ob die Zuschauer mit der Serie im Reinen sind, wird sich an den Reaktionen der nächsten Tage und Wochen zeigen. Stoff für mehr Geschichten aus Westeros hat uns das Ende auf jeden Fall geschenkt.

Das große Serienfinale von "Game of Thrones" gibt es am Montagabend um 20:15 Uhr auf Sky Atlantic HD sowie auf Abruf bei Sky Go, Sky Ticket und Sky Q. Bei iTunes und Amazon gibt es das Finale ab Dienstag auf Abruf.
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