Chester Bennington ist tot – seine Musik hingegen wird lange weiterleben. Unser Redakteur beobachtet die Entwicklung von Linkin Park seit ihrem ersten Album. Diese acht Songs zeigen, wie sich die Band seit ihrer Gründung 1999 immer wieder neu erfunden hat.
Linkin Park und ihrem Frontmann Chester Bennington verdankt die Rockwelt zahlreiche Hits, die auch in Jahren noch gespielt werden. Diese acht zählen dazu.
"One Step Closer" ("Hybrid Theory")
Mit "One Step Closer" beginnt die Erfolgsgeschichte von Linkin Park. Die erste Auskopplung aus dem Debütalbum "Hybrid Theory" (2000) ist zwar nicht die erfolgreichste Single, dafür aber wegweisend.
Mit Linkin Park gibt es eine neue Band auf dem Markt: brachial, wütend und jung. Dazu moderner als die Schwergewichte der damaligen Generation wie die Deftones oder Korn.
Linkin Park vermischen in ihren Songs Metal und Hip Hop. Ein DJ scratcht, auch elektronische Musik fließt mit ein.
Später werden sie damit zum Aushängeschild der Crossover-/NuMetal-Szene.
"Crawling" und "In The End" ("Hybrid Theory")
Von Anfang an zeigen Linkin Park auch ihre melancholische Seite. Im Gegensatz zu "One Step Closer" kommen "Crawling" und "In The End" ohne schnelle und aggressive Gitarrenriffs aus.
Die Songs sind eher ruhig gehalten, die Gitarre spielt nur wenige verzerrte Akkorde. Dafür stehen die elektronischen Beats im Vordergrund.
Im Refrain entfalten sie hingegen ihre volle Kraft.
"Pts.Of.Athrty" ("Reanimation")
Experimentierfreudig sind Linkin Park schon immer. 2002, zwei Jahre nach "Hybrid Theory", bringen sie ihr erstes von drei Remixalben heraus: "Reanimation".
Darauf befinden sich unter anderem elektronisch nachbearbeitete Songs der ersten Platte. "Pts.Of.Athrty" ist zum Beispiel eine veränderte Fassung von "Points Of Authority".
Die Verbindung zwischen handgemachtem Rock und computergeneriertem Elektronik-Sound gelingt.
Auch wenn es sicherlich Kritiker gibt, die "Pts.Of.Athrty" wohl kaum dem Genre Rock zuordnen möchten.
"Numb" und "Numb/Encore" ("Meteora" und "Collision Course")
"Numb" ist ein typischer Linkin-Park-Song aus der Anfangszeit der Band. Ein treibendes Riff und der melodiöse Gesang tragen den Song.
Ein Jahr später entwickelt die Band "Numb" weiter. Zusammen mit dem Rapper
Durch die Zusammenarbeit mit dem Hip-Hop-Star stoßen Linkin Park die Tür zum Mainstream-Markt weiter auf.
Die Schattenseite: Die Band verliert dadurch Fans der ersten Stunde.
"Burn It Down" ("Living Things")
Ab Mitte der 2000er landet ein Song nach dem anderen zielsicher in den Charts. Dazu wirken Linkin Park regelmäßig bei Hollywood-Blockbustern mit - die Band ist endgültig im Pop angekommen.
Mit "Leave Out All The Rest", "What I've Done" oder "New Divide" steuern sie Songs zu den "Twilight"- und "Transformers"-Soundtracks bei.
Linkin Park werden musikalisch softer, ihre Texte und Videos bleiben jedoch düster.
Mit "Burn It Down" schaffen sie es in Deutschland auf Platz zwei, die Spitzenposition bleibt ihnen bis zuletzt verwährt.
"Heavy" ("One More Light")
Die letzte Single-Auskopplung von Linkin Park aus dem Jahr 2017 heißt "Heavy".
Der Song ist ein Paradebeispiel für die Neuausrichtung der Band. Die Gitarre ist komplett verschwunden, ein poppiges Schlagzeug begleitet den Song. Als Gastsängerin ist Popsternchen Kiiara mit dabei.
"Warum ist alles so schwer?" oder "Das ist so viel mehr, als ich schleppen kann", singt Bennington in dem Song.
Angesichts seines Todes klingen diese Aussagen noch düsterer.
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