Die Pop-Gruppe Cascada gewinnt in Hannover den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest und vertritt uns nun in Malmö. Die Entscheidung ist umstritten. Weil die Wertungen der Fachjury und die der Radio-Hörer weit auseinander gingen, ist jetzt das Abstimmsystem bei der ESC-Vorentscheidung heftig in die Kritik geraten. Fans, Zuschauer und Radio-Hörer machen ihrem Ärger im Netz Luft.

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Die Entscheidung, wer von den zwölf angetretenen Künstlern zum Eurovision Song Contest nach Malmö fliegt, trafen zu je einem Drittel die Radiohörer der jungen Wellen der ARD, die TV-Zuschauer und eine fünfköpfige Jury aus Musikexperten. Bei den Radio-Hörern waren LaBrassBanda mit ihrem Titel "Nackert" die haushohen Sieger, sie bekamen pro Sender jeweils die vollen zwölf Punkte zugesprochen.

Von der Fachjury gab's für LaBrassBanda dagegen nur einen Punkt. Acht bekam Cascada, zehn die österreichische Rock-Röhre Saint Lu und volle zwölf erhielt das Techno-Künstlerkollektiv Blitzkids.

Letzte Instanz war dann das Voting der Fernsehzuschauer, von denen 837.000 ihre Stimme abgaben. Von ihnen bekam Cascada zwölf Punkte – damit ist "Glorious" der Song für Deutschland beim Finale. Der Eindruck, dass die Jury das Ergebnis zu verantworten hat, blieb allerdings und so häufen sich inzwischen die Beschwerden im Internet.

User in unserem Forum schreiben:

  • Mann1970: "Beim besten Willen, aber das ist ja fast schon 'international' peinlich."
  • haeuse: "Da fragt man sich, warum die Stimmen einer "Fach-Jury" genauso viel zählen wie die von Millionen von Radiohörern und Zuschauern."
  • k67: "Die Expertenjury hat ganze Arbeit geleistet. LaBrassBanda räumen bei den Radiohörern und auch fast alle Punkte beim Telefonvoting ab und die 'Experten' vergeben einen Punkt. Na herzlichen Glückwunsch."
  • BenzinoGasolino: "Ich glaube der in Kürze arbeitslose Joe Ratzinger mit einem netten vertonten Palm hätte 99,9% Siegeschancen ...warum hat man den nicht auftreten lassen? ROFL"

Die ganze Bandbreite der Unzufriedenheit kann auch auf Twitter nachgelesen werden.

  • @Bako13 twittert: "Können wir vielleicht lieber nur 'nen Obstkorb nach Schweden schicken?"
  • @BendlerBlogger stellt fest: "Wir schicken also ein Plagiat nach Malmö? Passt. Schavan und Guttenberg als Support."
  • @StefanOsswald kommentiert: "Unsere Dorfdisco für Malmö."
  • @NelaPanghyLee empört sich: "Mit Raab hätte es das nicht gegeben …"
  • Oliver Pocher fordert per Twitter: "Nächstes Jahr kann bitte wieder Stefan Raab einen Kandidaten casten, nachdem wir 22. geworden sind!"

Die gegenwärtige Lösung sollte anhand der diesjährigen Reaktionen eventuell noch mal überdacht beziehungsweise nachgebessert werden. Wir dürfen gespannt sein, wie es nächstes Jahr läuft.

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