- Duran Duran veröffentlichen am 22. Oktober ihr 15. Studioalbum.
- Im Interview spricht Schlagzeuger Roger Taylor über seine vier Jahrzehnte im Showgeschäft.
- Außerdem verrät er, warum "Live Aid" ein "Wendepunkt" in seiner Karriere war.
Duran Duran sind zurück! Nachdem Ende August die aktuelle Single "Anniversary" erschien, veröffentlicht die britische New-Wave-Band, die 2021 ihr 40-jähriges Bestehen feiert, mit "Future Past" am Freitag (22. Oktober) ihr insgesamt 15. Studioalbum. Auf dem von Hit-Produzent Mark Ronson mitgeschriebenen Werk ist die Formation rund um Frontmann Simon Le Bon unter anderem gemeinsam mit der schwedischen Sängerin Tove Lo und Blur-Gitarrist Graham Coxon zu hören.
Warum die Band, wie der Albumtitel andeutet, zwar ihren typischen Sound beibehält, gleichzeitig aber ein Auge auf die Zukunft richtet, erläutert Schlagzeuger Roger Taylor im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Außerdem spricht der Musiker, der die Band 1986 verließ und 2001 zurückkehrte, über Veränderungen, die Duran Duran in vier Jahrzehnten im Musikgeschäft feststellen konnten, und verrät, was er als Bond-Song-Interpret des Jahres 1985 von
Duran Durans neues Album heißt "Future Past" (Deutsch: "Zukunft Vergangenheit"). Warum haben Sie das Album so genannt?
Roger Taylor: Wir steckten bereits tief in der Albumarbeit und es wurde offensichtlich, dass wir uns bei dieser Platte sehr auf unsere Vergangenheit stützen - insbesondere hinsichtlich des Rhythmus. Wir hatten keine Angst davor. Es gab Zeiten, in denen wir vor dem, was wir in Wahrheit sind, wegliefen.
Roger Taylor: "Wir wollen zeitgenössisch sein"
Meinen Sie das Jahr 2007, in dem Sie beim Album "Red Carpet Massacre" versucht haben, mithilfe von
Vermutlich. Aber Produzent
Bereits veröffentlicht ist daraus die Single "Anniversary", feiert sie die mittlerweile 40 Jahre andauernde Karriere von Duran Duran?
Das tut sie, auch wenn sie nicht mit diesem Gedanken im Kopf geschrieben wurde. Der Text dreht sich im Grunde um das Feiern an sich. Es gibt einige dunklere Titel auf dem Album und wir wollten, dass es auch etwas Feierliches gibt. Die Menschen haben es dann auf das Bandjubiläum bezogen und das ist okay, denn jeder Song kann individuell interpretiert werden.
Ihr Debütalbum erschien 1981. Was hat sich seitdem im Musikgeschäft verändert?
Die Art des Konsumierens von Musik hat sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Als ich die Band 1986 verließ, war die CD der dominierende Tonträger. Bei meiner Rückkehr Anfang der 2000er drehte sich bereits alles um das Internet, Downloads und iTunes. Bezüglich der Live-Auftritte hat sich nichts verändert, denn es wird nie einen Ersatz für jemanden mit einer Gitarre, einem Schlagzeug oder was auch immer auf der Bühne geben. Da wird Energie zwischen Künstler und Publikum übertragen und die entstehende Atmosphäre kann von keinem Computer erzeugt werden. Das Live-Geschäft hat sich also höchstens verbessert und vergrößert.
Damit verdienen Künstler heutzutage auch das meiste Geld.
Genau. Live-Gigs sind zunehmend wichtiger geworden und auch wir spielen mittlerweile bei Festivals, zu denen wir in den 1980ern nicht eingeladen wurden. Man musste schon eine Heavy-Rockband oder so etwas sein.
Die Einladungen verdanken Sie sicher auch Ihrer vier Jahrzehnte andauernden Karriere. Wie wichtig ist Ihnen heute noch der kommerzielle Erfolg?
Gute Frage! Darüber habe ich mir bislang wenig Gedanken gemacht. Ich denke, Geld ist heute nicht mehr der treibende Faktor für Duran Duran. Natürlich ist es ein Geschäft und wir müssen davon leben. Uns trieb aber immer das Ziel an, dass unsere Musik von möglichst vielen Menschen akzeptiert wird. Deshalb sind wir Künstler geworden - um viele Menschen emotional zu berühren. Natürlich machen wir das gerne im großen Stil und wenn wir nur noch 100 Alben verkaufen würden, wäre das eine Art Versagen für uns. Aber vorrangig wollen wir Menschen berühren.
"Viele Menschen haben weniger Glück als wir"
Als Musiker können Sie Menschen auch nachhaltig beeinflussen. 1985 traten Duran Duran zum Beispiel beim legendären "Live Aid"-Benefizkonzert auf, 2007 beim "Live Earth"-Event im Zuge der Aufklärung über den Klimawandel. Warum sagen Sie bei Auftritten für die gute Sache zu?
Wenn man älter wird, realisiert man, wie wichtig diese Dinge sind. Wir haben alle Kinder und es ist uns sehr wichtig, Teil von etwas zu sein, das ihre Zukunft schützt. Alles, von dem wir denken, dass es einen wertvollen Zweck erfüllt, unterstützen wir. Die frühen 1980er waren rückblickend gesehen eine sehr egoistische Zeit, insbesondere im Vereinigten Königreich infolge der schlimmen Ölkrise der 1970er. "Live Aid" war für uns deshalb eine Art Wendepunkt. Es hat darauf aufmerksam gemacht, dass viele Menschen weniger Glück haben als wir.
Das hält Taylor von Billie Eilishs Bond-Song
Vor Kurzem standen Sie beim weltweiten Live-Konzert von Global Citizen in London auf der Bühne. In New York spielte am selben Tag Ihre junge Kollegin Billie Eilish. Wie Duran Duran hat auch sie einen James-Bond-Song aufgenommen. Mögen Sie "No Time To Die" aus "Keine Zeit zu sterben"?
Ich liebe ihn. Er ist passend für die heutige Zeit und diesen Film. Die Leute fragen manchmal: "Oh, wünschten Sie nicht, Sie hätten den aktuellen Bond-Song gemacht?" Und ich sage: "Nein. Das war damals für genau diesen Moment passend." Unser Song ["A View to a Kill" aus "James Bond: Im Angesicht des Todes", 1985] ist großartig geworden und wurde glücklicherweise einer der erfolgreichsten. Aber das haben wir eben schon einmal gemacht und Billie Eilish hat nun den großartigsten Song für heute produziert.
Haben Sie einen Lieblings-Bond-Song, außer Ihrem eigenen?
Vermutlich "Goldfinger" von Shirley Bassey. Ich liebe auch "Live and Let Die" von Paul McCartneys Band Wings. Es gibt so viele tolle Bond-Songs.
... und Bond-Darsteller. Wer ist denn Ihr liebster 007?
Sean Connery als der klassische Bond. Ich liebe auch Roger Moore. Er war sehr galant und hat einen trockenen Humor mitgebracht. Aber auch Daniel Craig ist großartig. Er ist ebenfalls der richtige Mann für die heutige Zeit. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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