Eine eher ungewöhnliche Kombination: Schlagersängerin Vanessa Mai und Rapper Moses Pelham haben beim "Eon-Plus-Event" in München zusammen einen Song performt, zuvor hatten sich die beiden aber noch nie gesehen. Im Gespräch mit unserer Redaktion verrät Pelham, wie Rap und Schlager zusammenpassen - und was er von "Deutschland sucht den Superstar" hält.

Ein Interview
von Andreas Maciejewski Franziska Fleischer

Mehr Promi-News finden Sie hier

Mehr News über Musik

Moses, auf deinen Social-Media-Kanälen finden sich jede Menge Zitate von berühmten Persönlichkeiten wie Pablo Picasso oder John F. Kennedy. Manche eher drastische wie "Lass uns "Halt Dein Maul!" spielen. Du darfst anfangen.", stammen aber von "Unbekannt". Kann es sein, dass dieser Unbekannte eigentlich Moses Pelham heißt?

Moses Pelham: (lacht) Die Frage wurde mir schon so oft gestellt. Mein Gitarrist sagt immer: "Ach, da kommt der Herr Unbekannt". Aber das stimmt nicht. Es gibt aber tatsächlich einen Namen, der öfter vorkommt, der mein Deckname ist.

Verrätst du uns deinen Decknamen?

Nein.

Wie kommst du zu deinen Texten?

Da ist viel Magie des Moments dabei. Aber wenn man das so lange macht wie ich und sich so lange damit beschäftigt, versucht man, sich ein bisschen vorzubereiten. Ich sammle Dinge, die ich interessant finde. Ich sammle Wörter, Zitate, Vergleiche. Damit ich in dem Moment, in dem die Stimmung entsprechend ist, irgendetwas parat habe.

Ich habe zum Beispiel einmal mit zwei Freunden zusammen die 100 schönsten Wörter gesammelt. Mein Lieblingswort war Selbstheilungskraft. Einer meiner Freunde hat mir dann vorgeworfen, dass ich nur Wörter mag, die auch eine schöne Bedeutung haben.

Warum teilst du die Zitate mit deinen Fans?

Ich habe noch zu reinen Facebook-Zeiten damit angefangen, da hatte ich noch kein Instagram. Man braucht eigentlich jeden Tag etwas, damit die Leute merken, dass man noch da ist. Aber ich habe einfach keine Lust, jeden Tag ein Bild von meinem Essen zu machen. Was kann ich also den Menschen geben, was wirklich mit mir zu tun hat?

Jemand fühlt wahrscheinlich meine Kunst eher, wenn er die Dinge kennt, die durch mich gegangen sind. Also die Platten, die ich gehört habe, die Filme, die ich gekuckt habe, die Bücher, die ich gelesen habe.

So kam mir die Idee, die Sachen, die ich sowieso gesammelt habe, mit den Leuten zu teilen, die sich für meine Kunst interessieren. Das geht so weit, dass Leute in Musikstücken Zitate wiedererkennen, die ich einmal gepostet habe.

Bei dem Event heißt es "Rap meets Schlager". Rap ist eher dafür bekannt, mal witzige, mal tiefere oder derbere Texte zu machen. Wie passt das mit Schlager und den eher Eitel-Sonnenschein-Texten zusammen?

Ich kann nicht für Rap im Allgemeinen sprechen, das kann ja alles sein. Zu meinem Rap passt das aber überhaupt nicht. Du sagtest "Rap meets Schlager", das ist es für mich nicht. Für mich treffen zwei Menschen, zwei Künstler, aufeinander, die sehr unterschiedliche Dinge machen.

Vanessa singt mit "Meine Heimat" einen Song von mir, mit mir. Da spielt es keine Rolle, dass sie normalerweise Schlager singt, sondern dass sie eine gute Sängerin ist.

Wir haben es gerade das erste Mal zusammen gespielt. Ich habe Vanessa heute auch das erste Mal in meinem Leben gesehen. Ich habe davor noch nie mit ihr gesprochen. Aber mir gefällt das Ergebnis. Ich stand da oben, habe sie gehört und dachte mir "Geil!". Das hat mit Schlager nichts zu tun, aber es ist sie.

Vanessa Mai saß schon einmal in der DSDS-Jury. Du warst bereits bei "X-Factor" und "Sing meinen Song". Hättest du Lust, in eines dieser Formate zurückzukehren?

Ich plane nichts dergleichen.

Wäre aber DSDS etwas für dich?

Ich habe kein Fernsehen. Es ist schon viele Jahre her, dass ich das gesehen habe. Und wenn ich ganz offen sein darf, gefällt mir der Umgang mit den Menschen, die daran teilnehmen, nicht.

Das war für mich auch bei "X-Factor" und bei "Sing meinen Song" meine Bedingung: Ich interessiere mich für Musik und ich spreche auch gerne über Musik. Aber wo mit Menschen umgegangen wird, wie ich es für falsch halte, kann ich nicht dabei sein.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.