Am Montag (4.12.) bleiben auf vielen Weihnachtsmärkten die Musikboxen aus. Seit Monaten streiten Betreiber mit der Gema wegen höheren Lizenzkosten.

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Als Protest gegen die aus ihrer Sicht hohen Musiklizenz-Kosten der Gema spielen am Montag deutschlandweit viele Weihnachtsmärkte keine Musik. An dem sogenannten "Tag der Stille" beteiligen sich neben Weihnachtsmärkten in Leipzig und Dresden auch Märkte in Magdeburg, Erfurt, Hannover und Rostock. "Es ist ungewohnt, aber es geht durchaus", hieß es von einem Weihnachtsmarkt-Sprecher am frühen Nachmittag aus Magdeburg. Aber es fehle etwas.

Gema-Kosten für Musiknutzung auf Weihnachtsmärkten teilweise fast versechsfacht

Die Weihnachtsmarktbetreiber kritisieren die im Vergleich zu den Vorjahren höheren Lizenzkosten für die Musiknutzung. Allein in Erfurt stiegen diese laut Betreiber von 7.000 Euro 2019 auf insgesamt 41.000 Euro im vergangenen Jahr.

Die Gema als Verwaltung der Musikrechte wehrt sich gegen die Vorwürfe. Grund für den vermeintlichen Anstieg sind laut Gema falsche Angaben der Weihnachtsmarktbetreiber. "Einige große, umsatzstarke Märkte haben uns deutlich zu kleine Flächen gemeldet", hatte Vorstandsmitglied Georg Oeller in der vergangenen Woche gesagt.

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Viele Betreiber stehen nun in Kulanz-Verhandlungen mit der Verwertungsgesellschaft. "Wir wollen mit der Gema im Gespräch bleiben und uns nicht pauschal abspeisen lassen", begründete der Leipziger Marktleiter die Aktion am Montag. Über Nacht seien die Kosten um bis zu 1000 Prozent gestiegen.

Deutschlandweit hat die Gema nach eigenen Angaben rund 3350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber für das Jahr 2022 versendet. In 167 Fällen habe es höhere Gebühren gegeben, in 35 Fällen sogar im fünfstelligen Bereich. (dpa/phs)

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