Sinéad O'Connor ist tot. Die irische Musikerin starb im Alter von 56 Jahren. Berühmtheit erlangte sie durch den Hit "Nothing Compares 2 U".

Mehr News über Musik

Die mit "Nothing Compares 2 U" weltbekannt gewordene irische Sängerin Sinéad O'Connor ist überraschend im Alter von 56 Jahren gestorben. Das traurige Liebeslied, das sie vor 33 Jahren berühmt machte, hatte einst der US-Musiker Prince geschrieben.

Die Ballade war auch in Deutschland ein Nummer-eins-Hit, stand 1990 mehrere Wochen an der Spitze der Charts. O'Connor starb etwa 18 Monate nach ihrem damals 17 Jahre alten Sohn Shane. Sie hinterlässt drei Kinder.

Die Aufnahme von "Nothing Compares 2 U" brachte O'Connor damals drei Grammy-Nominierungen ein. Im Laufe ihrer Karriere nahm sie zehn Soloalben auf, schrieb Lieder für Filme und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen, war aber auch für Ausbrüche bekannt.

Ihre Musik "wurde auf der ganzen Welt geliebt"

Der irische Premierminister (Taoiseach) Leo Varadkar würdigte O'Connor und sagte, ihre Musik "wurde auf der ganzen Welt geliebt und ihr Talent war unübertroffen und unvergleichlich".

Der irische Präsident Michael D. Higgins lobte O'Connors "Authentizität" sowie ihre "einzigartige Stimme". "Was Irland in einem so relativ jungen Alter verloren hat, ist einer unserer größten und begabtesten Komponisten, Songwriter und Interpreten der letzten Jahrzehnte".

"Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt", hatten zuvor die "Irish Times", RTÉ und die BBC aus einem Statement der Familie zitiert. Familie und Freunde baten demnach darum, in dieser schwierigen Zeit ihre Privatsphäre zu wahren.

"Das ist so eine Tragödie. Was für ein Verlust. Ihr ganzes Leben lang wurde sie verfolgt. Was für ein Talent", twitterte die US-amerikanische Singer-Songwriterin Melissa Etheridge.

Auch die britische Popsängerin Alison Moyet zeigte sich auf Twitter betroffen: "Ich wollte oft mit ihr Kontakt aufnehmen, tat es aber nicht. Ich erinnere mich an ihren Start. Erstaunliche Präsenz. Eine Stimme, die Steine ​​mit Gewalt und nach und nach knacken ließ."

Der kanadische Rockmusiker und Fotograf Bryan Adams twitterte: "RIP Sinéad O'Connor, ich habe es geliebt, mit dir zusammenzuarbeiten, Fotos zu machen, gemeinsam Auftritte in Irland - und zu plaudern..."

Rückschläge und kontroverse Auftritte

O'Connor war am 8. Dezember 1966 geboren worden. Ihre Mutter verunglückte bei einem Autounfall 1985 tödlich. Ihr warf sie vor, sie als Kind misshandelt zu haben. Mit kontroversen Auftritten und Aussagen erregte O'Connor immer wieder Aufmerksamkeit, sie zerriss etwa 1992 in der US-Show "Saturday Night Live" vor laufender Kamera ein Bild von Papst Johannes Paul II. - als Protest gegen die Kindesmissbrauchsskandale der katholischen Kirche.

Später sagte sie dazu laut "Irish Times": "Es tut mir nicht leid, dass ich es getan habe. Es war großartig. Aber es war sehr traumatisch. Es öffnete Tür und Tor, um mich wie eine verrückte Schlampe zu behandeln."

2018 konvertierte sie zum Islam, trug auch Kopftuch. In den 90ern hatte sie sich noch von einer katholischen Splittergruppe zu einer Priesterin weihen lassen.

Immer wieder gab es Berichte über Vertragsstreitigkeiten aus der Branche, mehrfach kündigte sie an, ihre Karriere beenden zu wollen.

O'Connor sprach öfter über psychische Probleme. 2017 sagte sie in einem Video: "Psychische Krankheiten sind ein bisschen wie Drogen - sie kümmern sich nicht darum, wer du bist." (dpa/dh)

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).

Hilfsangebote für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.

Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir in akuten Nachrichtenlagen berichten.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.